Passionsspielhaus

Bau oder nicht Bau? Das ist in Thiersee die Frage

© Otter

Der großzügige Ausbau des Passionsspielhauses ist in Thiersee noch immer im Gespräch. Bei einem TT-Forum wird darüber diskutiert.

Von Wolfgang Otter

Thiersee –Es waren gewaltige Disharmonien, von denen das Aus für die Tiroler Beethoven-Tage begleitet wurde. Zugleich richtete sich dadurch der Fokus auf eine in Thiersee schwelende Diskussion: Braucht es einen Ausbau des Passionsspielhauses? Und wenn ja, in welcher Dimension? Bereits im Dorfentwicklungsprogramm des Jahres 2000 wurde über eine Öffnung des Hauses diskutiert. Daraus hat sich das Projekt Kulturarena entwickelt. Dabei sollte das Haus mit einem Außenmantel umgeben werden und im Inneren einen Mehrzwecksaal, ein Café­haus für das Strandbad, ein neues TVB-Büro und mehr Räume für das Filmmuseum erhalten. Außerdem hätten noch eine Tiefgarage und ein Wohnhaus am Areal entstehen sollen. Die Kostenangaben differieren von fünf Millionen bis zu acht Millionen Euro.

TVB-Obmann Johannes Mauracher ist ein glühender Verfechter der Kulturarena. Für ihn ist es notwendig, in Thiersee „etwas weiterzuentwickeln“, wie er erklärte. „Es wäre ein Impuls für die Gastronomie. Wir hätten vorgehabt, einige Veranstaltungen herzubekommen“, sagt Mauracher. Auch das Filmmuseum wäre an diesem Ausbau brennend interessiert gewesen.

Ganz anders stellt sich für den Passionsspielverein die Situation dar. Dem Verein gehört das Haus und Obmann Hans Kröll stellte bereits unmissverständlich fest, dass man auf keinen Fall Vereinsvermögen verkaufe. Zudem werden derzeit Hunderttausende Euro in die Belüftung und Heizung des Hauses investiert. Auf ein weiteres Problem machte Bürgermeister Johannes Juffinger aufmerksam. Damit die Kulturarena wirtschaftlich zu führen sei, müsse man bis zu 80 Veranstaltungen pro Jahr über die Bühne bringen, wie eine Studie ergeben habe. Dazu bräuchte es eine professionelle Leitung, der Passionsspielverein wäre also nicht mehr Herr im eigenen Haus. Und letztlich könne sich die Gemeinde Millioneninvestitionen nicht leisten.

Wie soll es jetzt weitergehen mit dem Haus? Reicht der Sommerbetrieb oder braucht Thiersee tatsächlich einen kulturellen Impuls für den Tourismus? Dies und noch andere Fragen werden im Rahmen eines TT-Forums am Mittwoch, 28. Oktober, ab 19.30 Uhr beim Kirchenwirt in Vorderthiersee diskutiert. Am Podium sitzen BM Johannes Juffinger, Ferienland-Obmann Johann Mauracher und Hans Kröll, Obmann des Passionsspielvereins. Die Moderation hat Mario Zenhäusern, Chefredakteur der TT. Wie immer bei den TT-Foren sind alle Besucher zum Mitreden eingeladen.

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