Börse Frankfurt im Eröffnungshandel wenig bewegt

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind auch am Donnerstag vor den mit Spannung erwarteten geldpolitisch...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind auch am Donnerstag vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Signalen der Europäische Zentralbank (EZB) in Lauerstellung geblieben. Der Leitindex DAX stieg im frühen Handel um 0,13 Prozent auf 10.255,96 Punkte.

Damit hielt sich das Börsenbarometer über der Marke von 10.200 Punkten, die es zur Wochenmitte erstmals seit einem Monat auf Schlusskursbasis überwunden hatte. Der Index der mittelgroßen Werte MDAX gewann 0,13 Prozent auf 20.014,37 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDAX rückte um 0,10 Prozent auf 1.773,47 Punkte vor.

Die Spekulationen über eine mögliche Ausweitungen der Anleihekäufe durch die EZB seien in den vergangenen Wochen weit gediehen, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. Daher scheine der Markt anfällig, falls die Währungshüter doch eine Politik der ruhigen Hand verfolgten.

Die meisten Volkswirte gehen davon aus, dass die Währungshüter zunächst noch mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen abwarten. Präsident Mario Draghi dürfte jedoch auf der Pressekonferenz am frühen Nachmittag deutlich machen, dass die EZB falls nötig handlungsbereit sei.

Auf Unternehmensseite lieferte die Quartalsberichtssaison Impulse. Der Autobauer Daimler legte laut einem Händler zwar gute Resultate vor. Die von vielen Investoren erhoffte ganz große Überraschung sei aber ausgeblieben. Die Papiere büßten als DAX-Schlusslicht knapp 1 Prozent ein.

Die Aktien von Infineon zählten mit einem Plus von mehr als 1 Prozent zu den Favoriten im deutschen Leitindex. Die am Markt positiv aufgenommenen Geschäftszahlen des Chip-Spezialisten Texas Instruments hoben auch die Stimmung mit Blick auf andere Branchenunternehmen.

In der Immobilienbrache sorgte die Deutsche Wohnen mit der Absage der eigentlich geplanten Übernahme von LEG Immobilien für Gesprächsstoff. Die Aktien von Deutsche Wohnen rückten um mehr als 1 Prozent vor. Die LEG-Papiere erholten sich nach ihren jüngsten Kursverlusten um 0,78 Prozent, nachdem zuletzt bereits die Übernahmeeuphorie spürbar abgeebbt war.

Marktführer Vonovia hatte jüngst die Fühler nach Deutsche Wohnen ausgestreckt und damit gleichzeitig die Übernahme von LEG torpediert. Eine Akquisition durch Vonovia lehnt Deutsche Wohnen aber weiterhin ab - der gebotene Preis sei zu niedrig. Vonovia-Aktien stiegen am Donnerstag um 0,30 Prozent.

Im TecDAX knickten die Papiere von Adva um fast 10 Prozent ein. Einem Händler zufolge blieb der Ausblick des Telekomausrüsters auf das Schlussquartal etwas hinter den Erwartungen zurück. Daher dürften die Anleger nach dem starken Lauf der Papiere zunächst Kasse gemacht haben.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA140 2015-10-22/10:23