Manfred Haimbuchner - Als Doppelstratege erfolgreich

Linz (APA) - Er ist erst 37 Jahre alt, aber durchaus erfolgsverwöhnt. Nicht nur, dass der oö. FPÖ-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner seine ...

Linz (APA) - Er ist erst 37 Jahre alt, aber durchaus erfolgsverwöhnt. Nicht nur, dass der oö. FPÖ-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner seine Partei bei der Landtagswahl mit 30 Prozent zum historisch besten Ergebnis im Land brachte. Er hat sie jetzt auch in eine Koalition mit der ÖVP geführt.

Ganz offenbar versteht es Haimbuchner, je nach seinem Gegenüber auf den geeigneten Modus umzuschalten. Verbindlich in Diskussionen, polternd im Bierzelt - diese Doppelstrategie kreiden Mitbewerber ihm immer wieder an. Sie dürfte aber in den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP wieder einmal aufgegangen sein. Das Gesprächsklima galt stets als korrekt und fair. Der FPÖ-Chef wusste zudem seine „Verhandlungsmasse“ gekonnt einzusetzen. Als Zustimmung für den Erhalt des vierten ÖVP-Regierungssitzes hat er das Optimum für seine Partei herausgeholt.

Haimbuchner fühlt sich ohnehin als Sohn eines eingefleischten FPÖ-Bürgermeisters im politischen Geschäft zuhause. Nach dem Jus-Studium ist er selbst rasch die Karriereleiter in der FPÖ hinaufgeklettert. 2003 wurde er Gemeinderat in Steinhaus bei Wels, 2006 zog er in den Nationalrat ein. Bei der Landtagswahl 2009 verdoppelte der damals erst 31-Jährige den durch innerparteiliche Turbulenzen 2003 auf 8,4 Prozent geschrumpften Stimmenanteil.

2010 löste er seinen „väterlichen Freund“ Lutz Weinzinger als Landesparteichef ab. Während sein Vorgänger am rechten Rand der Partei beheimatet war und das auch offen zeigte, gibt sich Haimbuchner - „Alter Herr“ des Corps Alemannia Wien zu Linz - gemäßigter. In seiner Zeit als Parteichef hatte er immer wieder mit rechten Rülpsern aus den eigenen Reihen zu tun, jede Partei habe eben ihren „Narrensaum“, meint er dazu. Prominentester Fall war der ehemalige Linzer Fraktionsobmann Sebastian Ortner, der auf einem Wehrsport-Video gemeinsam mit Österreichs bekanntestem Neonazi Gottfried Küssel zu sehen war.

Haimbuchner hat heuer geheiratet, über Privates spricht er aber nicht so gerne. Er liebt Motorradfahren, Tennisspielen, Lesen, Beethoven und das Fischen. Er arbeitet gern im Garten und so mancher Tag beginnt für den passionierten Jäger bereits im Morgengrauen am Hochstand. So naturverbunden er sich als Naturschutzlandesrat gibt, so wenig kann er mit dem Klimawandel anfangen: Natürlich gebe es ihn, räumt er ein, aber, dass er vom Menschen verursacht wurde, sei eine „Ersatzreligion“.

~ WEB http://www.fpoe.at ~ APA167 2015-10-22/10:49