Klage gegen Ehud Barak wegen „Mavi Marmara“-Vorfall

Los Angeles (APA/AFP) - Fünf Jahre nach der Erstürmung der Gaza-Hilfsflotte „Mavi Marmara“ durch die israelische Armee hat die Familie eines...

Los Angeles (APA/AFP) - Fünf Jahre nach der Erstürmung der Gaza-Hilfsflotte „Mavi Marmara“ durch die israelische Armee hat die Familie eines dabei getöteten US-Bürgers Klage gegen Israels damaligen Verteidigungsminister Ehud Barak eingereicht. Barak sei die Klage nach einer Rede in der Nähe von Los Angeles übermittelt worden, sagten Anwälte der türkischen Familie des Getöteten der Nachrichtenagentur AFP.

Furkan Dogan, der auch US-Staatsbürger war, zählte zu den neun Menschen, mit türkischer Staatsbürgerschaft, die bei der Erstürmung der insgesamt sechs Schiffe im Jahr 2010 getötet worden waren. Der Schiffskonvoi mit Aktivisten an Bord sollte Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Israel hatte damals erklärt, mehrfach Warnungen an die Besatzung ausgesprochen zu haben, bevor die Schiffe gestürmt wurden.

Seit dem Vorfall sind die einst engen türkisch-israelischen Beziehungen auf einem Tiefpunkt. Ein UN-Ausschuss hatte Israel eine „übermäßige und unangemessene“ Reaktion vorgeworfen, aber auch der Türkei eine Mitschuld gegeben. Die Anwälte hinter der Klage gegen Barak drängen auch auf eine Ermittlung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag in dem Fall.