Serbien setzt Kampagne gegen UNESCO-Aufnahme des Kosovo fort

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Serbien gibt den diplomatischen Kampf gegen die Aufnahme des Kosovo in die UNO-Kulturorganisation UNESC...

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Serbien gibt den diplomatischen Kampf gegen die Aufnahme des Kosovo in die UNO-Kulturorganisation UNESCO nicht auf. Der UNESCO-Exekutivrat hat am Mittwoch mit Stimmenmehrheit die Aufnahme des jüngsten Staates Europas vorgeschlagen.

Es gebe Chancen, den Vorschlag in der Generalkonferenz der UNESCO zum Scheitern zu bringen, meinte Serbiens Außenminister Ivica Dacic heute, Donnerstag, gegenüber dem regierungsnahen TV-Sender „Pink“. Belgrad hoffe, dass es bei der anstehenden Abstimmung unter jenen UNESCO-Mitgliedstaaten, die den Kosovo bisher nicht anerkannt haben, auch Stimmen gegen die Aufnahme geben würde, erläuterte Dacic.

Die Generalkonferenz der UNESCO, deren Mitglieder 195 Staaten sind, soll im November über die Aufnahme des Kosovo entscheiden. Nötig dafür ist eine Zweidrittelmehrheit. 111 UNESCO-Mitgliedstaaten haben den jüngsten Staat Europas anerkannt.

Der serbische Präsident Tomislav Nikolic hatte sich am Mittwoch dafür eingesetzt, die Aufnahme des Kosovo bis 2017 aufzuschieben. In der Zwischenzeit soll nach seinen Worten die Frage des serbisch-orthodoxen Kircheneigentums im Kosovo bei dem EU-geführten Dialog zwischen Belgrad und Prishtina gelöst werden.

Drei serbische Klöster und eine Kirche gehören im Kosovo zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die serbisch-orthodoxe Kirche ist im Kosovo durch die Verfassung geschützt.

Belgrad lehnt es nach wie vor ab, die im Februar 2008 ausgerufene Unabhängigkeit seiner einstigen Provinz anzuerkennen.

~ WEB http://www.unesco.org/new/en/ ~ APA248 2015-10-22/12:21