Neuer Steuernachlass soll das Stiften fördern
Wien – Staatsekretär Harald Mahrer (ÖVP) findet die Höhe der Ausschüttungen von gemeinnützigen Stiftungen in Österreich schlicht „peinlich“:...
Wien –Staatsekretär Harald Mahrer (ÖVP) findet die Höhe der Ausschüttungen von gemeinnützigen Stiftungen in Österreich schlicht „peinlich“: Experten rechnen im besten Fall mit 50 Mio. Euro pro Jahr. Ein „Gemeinnützigkeitspaket“ soll das private Engagement nun fördern – mit Erleichterungen für Stiftungen, aber auch mit einer Erweiterung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden. Seit gestern sind die Gesetze in Begutachtung.
Geplant ist, dass gemeinnützige Stiftungen leichter gegründet werden können. Wie bei Vereinen soll eine Gründung wirksam sein, wenn sie von der Behörde nicht binnen sechs Wochen untersagt wird.
Fördern will Mahrer außerdem den Aufbau eines Kapitalstocks von Stiftungen: Anders als bisher sollen derartige Zuwendungen steuerlich anrechenbar werden. Neu ist weiters, dass Spenden auch dann anrechenbar sind, wenn sie an eine Organisation erfolgen, die selbst Gelder weitergibt – etwa an eine Stiftung, die Unis fördert.
Werden Stiftungen mit einem Erbe bedacht oder bekommen spendenbegünstigte Vereine Immobilien vermacht, sollen die bisher fälligen Steuern entfallen. Vorgesehen ist schließlich, dass Spenden für Kunst und Kultur absetzbar werden.
Das Finanzministerium rechnet für die kommenden Jahre durch die erweiterte Absetzbarkeit mit einem Steuerentfall von je 50 Millionen Euro. Mahrer denkt aber weiter: Er will die Ausschüttung gemeinnütziger Stiftungen bis 2030 auf das Niveau von Deutschland oder der Schweiz bringen. Das wären dann bis zu 1,5 Mrd. Euro pro Jahr. (sabl)