Flüchtlinge - Hilfsorganisationen warnen vor Zuspitzung der Situation

Wien (APA) - Hilfsorganisationen warnen vor einer Verschlechterung der humanitären Lage für Flüchtlinge auf der sogenannten Westbalkanroute ...

Wien (APA) - Hilfsorganisationen warnen vor einer Verschlechterung der humanitären Lage für Flüchtlinge auf der sogenannten Westbalkanroute angesichts der winterlichen Temperaturen. Die Zustände an der serbisch-kroatischen Grenze seien eine „Schande“, meinte Iljitsj Wemerman, der für die Hilfsorganisation CARE die Nothilfe an Ort und Stelle koordiniert, am Donnerstag in einer Aussendung.

„Die Menschen haben kaum genug Kleidung, Nahrung oder Wasser. Viele müssen im Freien schlafen. Es ist eine Schande, dass sich das hier in Europa abspielt.“ Der Wintereinbruch könne lebensgefährlich für die Menschen werden, denn die meisten seien ohne ausreichende Kleidung, Schuhe und Decken unterwegs. „Viele Menschen, die hier über die Grenze wollen, haben bereits mindestens fünf Länder durchquert. Sie waren Wochen zu Fuß, in Bussen, Bahnen oder Booten unterwegs“, berichtet Wemerman. „Die Erschöpfung ist allgegenwärtig. Wir sehen Atemwegserkrankungen, Durchfall, Unterkühlung und Lungenentzündungen.“

Auch Caritas-Präsident Michael Landau warnte: „An den Grenzen warten Kinder und Familien in nassen Kleidern im Schlamm und ungeschützt im Wind. Hier sind Zelte zu wenig, vor allem für Kinder ist Kälte lebensbedrohend. Es müssen schnell wind- und wetterfeste Wartezonen geschaffen werden.“ Landau meinte, dass „angesichts der frierenden Flüchtlingskinder an den Grenzübergängen“ die österreichische Hilfe unverzichtbar bleibe. „Wir dürfen nicht wegschauen!“