Flüchtlinge - LH Schützenhöfer in Spielfeld: „Das ist unannehmbar“
Spielfeld/Sentilj (APA) - Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat sich am Donnerstag selbst ein Bild von der Lage in ...
Spielfeld/Sentilj (APA) - Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat sich am Donnerstag selbst ein Bild von der Lage in der Flüchtlingssammelstelle in Spielfeld gemacht. Er bezeichnete im Pressegespräch vor Ort die Situation der vergangenen Stunden als „unannehmbar“. Er habe mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) telefoniert und Polizeiverstärkung gefordert, was sie ihm auch versprochen habe.
Er wolle die „Grenzen nicht dicht machen“, aber man müsse sie schützen können, meinte der LH weiter. Es stünden so viele Busse wie noch nie zur Verfügung, mehr als in Nickelsdorf. Dennoch befanden sich gegen Mittag laut Polizei „Tausende Menschen“ am Grenzübergang, eine nähere Schätzung war nicht möglich.
Die wartenden Busse konnten am Donnerstagvormittag nicht abfahren, da die zur Beladung vorgesehenen Korridore von Flüchtlingen überrannt wurden. „Wir versuchen nun neue Zonen zu schaffen, in denen die Menschen ihr Gepäck in Ruhe einräumen können. Würden wir jetzt damit beginnen, würden nicht 50 sondern 300 Leute in einen Bus stürmen. Wir wollen Tumulte verhindern“, erklärte Polizeisprecher Fritz Grundnig. Kurz nach Mittag konnte einer erster Bus losfahren.
Während einige der in der Früh losmarschierten Migranten wieder zurückkamen, waren andere weiterhin zu Fuß oder mit Taxis unterwegs Richtung Deutschland. Grundnig war bemüht, die Bevölkerung zu beruhigen: „Es handelt sich um keine Schwerverbrecher. Bisher haben alle in den Geschäften bezahlt. Uns liegen auch keine Meldungen von Ladendiebstählen vor.“ Schützenhöfer hatte von Geschäftsleuten berichtet, die aus Angst vor Plünderungen zugesperrt hätten.