Einladung Le Pens in bekannte TV-Politiksendung sorgt für Wirbel
Paris (APA/AFP) - Die erneute Einladung der rechtspopulistischen französischen Politikerin Marine Le Pen in eine viel beachtete TV-Politikse...
Paris (APA/AFP) - Die erneute Einladung der rechtspopulistischen französischen Politikerin Marine Le Pen in eine viel beachtete TV-Politiksendung hat Kritik hervorgerufen. Sowohl die Sozialisten von Staatschef Francois Hollande als auch der konservative Ex-Präsident Nicolas Sarkozy warfen dem öffentlich-rechtlichen Sender France 2 vor, die Chefin der Front National (FN) zu häufig einzuladen.
Der ausländerfeindlichen Politikerin werde damit wenige Wochen vor den Regionalwahlen zu viel Sendezeit eingeräumt, argumentierten sie. France 2 hat Le Pen bereits fünf Mal in die Sendung „Des Paroles et des Actes“ (etwa: Worte und Taten) eingeladen, die von dem bekannten Nachrichtenmoderator David Pujadas geleitet wird. So häufig war dort noch kein anderer Parteichef zur besten Sendezeit zu Gast.
Das führte zu einem ungewohnten Schulterschluss zwischen Sozialisten und Konservativen: Der Chef der sozialistischen Partei, Jean-Christophe Cambadelis, telefonierte mit Republikaner-Chef Sarkozy. Anschließend verlautete aus Sarkozys Umfeld, beide seien sich einig, dass die „Regel einer gleichen Redezeit verletzt“ werde. Die Parteichefs riefen deswegen die französische Rundfunkaufsicht an - allerdings in getrennten Schreiben.
Le Pen ist nicht nur Vorsitzende der Front National. Die Europaabgeordnete und Tochter von Parteigründer Jean-Marie Le Pen tritt zudem bei den Regionalwahlen im Dezember in einer nordfranzösischen Region als Spitzenkandidatin an.
Als Reaktion auf die massive Kritik lud France 2 für Donnerstagabend auch die Spitzenkandidaten von Sozialisten und Konservativen in der Region in die Sendung ein. Sie sollten in einem zweiten Teil der Sendung mit Le Pen debattieren.