Europas Leitbörsen zu Mittag vor EZB-Zinsentscheid weiter kaum bewegt

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag im Verlauf weiterhin wenig bewegt. Der 50 führende Unterneh...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag im Verlauf weiterhin wenig bewegt. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 stieg 11,81 Einheiten oder 0,36 Prozent auf 3.284,04 Punkte.

Der DAX in Frankfurt notierte gegen 13.00 Uhr mit 10.274,26 Punkten und plus 36,16 Einheiten oder 0,35 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London fiel um 5,32 Zähler oder 0,08 Prozent auf 6.343,10 Stellen.

Im Fokus steht die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Experten gehen davon aus, dass die Ratsmitglieder den Leitzins für die Geldversorgung der Banken im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent belassen, auf dem er bereits seit September 2014 liegt. Interessant wird allerdings die Pressekonferenz im Anschluss an die Entscheidung. Investoren wollen von Notenbank-Präsident Mario Draghi erfahren, ob die EZB ihr bisher auf über 1 Billion Euro angelegtes Anleihen-Kaufprogramm ausdehnen wird.

Unterdessen stand die Berichtsaison im Fokus. An der Spitze des Euro-Stoxx-50 blieben Aktien von Orange mit plus 4,34 Prozent. Der französische Telekomkonzern ist dank gestiegener Nachfrage nach mobilem Internet auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und hat seine Prognose für den operativen Gewinn angehoben. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal um 0,5 Prozent. Im zweiten Jahresviertel waren die Erlöse noch leicht gefallen. Davon profitierte der gesamte Sektor. Deutsche Telekom gewannen 1,27 Prozent und Telefonica stiegen um 1,93 Prozent.

Zu den größten Verlieren gehörten, trotz eines deutlichen Umsatzplus im dritten Quartal, Aktien des Luftfahrt- und Rüstungskonzern Safran, die 2,95 Prozent verloren. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro und damit 15,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

In London gaben Anglo American 0,40 Prozent nach. Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern will wegen der schwächelnden Wirtschaftsentwicklung in China weniger Diamanten fördern. Zum dritten Mal in diesem Jahr senkte das Unternehmen die Zielvorgabe für das wertvolle Mineral.

Aktien der London Stock Exchange (LSE) erhöhten sich um 0,16 Prozent. Die Londoner Börse hat ihren Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft im dritten Quartal um zwölf Prozent auf 326,4 Mio. Pfund gesteigert. Sie profitierte dabei von Zuwächsen in allen Geschäftszweigen.

Daimler tendierten mit plus 0,33 Prozent. Dank der anhaltend starken Absatzzahlen im Pkw-Geschäft steigerte der das Unternehmen seine Umsätze im dritten Quartal um 13 Prozent auf 37,3 Mrd. Euro. Allerdings hätten sich einige Investoren nach den starken Verkaufszahlen im September offenbar noch mehr erhofft, hieß es am Markt.

Auch Pernod Ricard legte Zahlen vor, die Aktien stiegen 3,49 Prozent. Der weltweit zweitgrößte Spirituosenhersteller hat dank guter Getränkeabsätze in den USA und Europa die nachlassende Nachfrage aus China mehr als wettmachen können. Auch wegen günstiger Währungseffekte stieg der Umsatz im ersten Geschäftsquartal 2015/2016 um 9 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Dies war mehr als Analysten erwartet hatten.

In Zürich stiegen Roche um 1,17 Prozent. Der Schweizer Pharmakonzern hat seine Verkäufe heuer in den ersten drei Quartalen um 6 Prozent auf 35,5 Mrd. Franken steigern können.

In Amsterdam standen Akzo Nobel bei plus 2,12 Prozent. Kostensenkungen und niedrigere Rohstoffkosten geben dem niederländischen Spezialchemiekonzern Schub. Im dritten Quartal steigerte Akzo seinen Betriebsgewinn (Ebitda) um 21 Prozent auf 590 Mio. Euro, Analysten hatten weniger erwartet.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA310 2015-10-22/13:16