Exodus aus Italiens Bankensystem: Tausende Jobs gefährdet

Rom/Mailand/Wien (APA) - Der Exodus aus Italiens Bankensystem geht weiter. Im Zuge von Fusionen und Rationalisierungen drohen dem Land bis 2...

Rom/Mailand/Wien (APA) - Der Exodus aus Italiens Bankensystem geht weiter. Im Zuge von Fusionen und Rationalisierungen drohen dem Land bis 2020 rund 28.000 Frühpensionierungen und 10.000 Kündigungen, klagte die Bankengewerkschaft FABI nach Angaben italienischer Medien. Damit werde eine Umstrukturierungsphase fortgesetzt, der seit 2007 bereits 50.000 Stellen zum Opfer gefallen seien.

Der italienische Bankensektor beschäftigt nur noch 300.000 Mitarbeiter.

Die Rationalisierung könnte 2016 als Folge geplanter Fusionen unter zehn in Aktiengesellschaften umgewandelte Volksbanken beschleunigt werden, klagen die Arbeitnehmervertreter. Die Regierung von Premier Matteo Renzi hatte im Frühjahr eine Volksbanken-Reform erlassen. Danach müssen die zehn größten Volksbanken in Aktiengesellschaften umgewandelt werden. Die Reform der Volksbanken sollte eine Fusionswelle in Bewegung bringen. Die italienische Zentralbank (Banca d‘Italia) und die EZB haben zuletzt die kapitalschwachen Kleinbanken zu Fusionen aufgefordert.

Die Gewerkschaften befürchten auch einen starken Jobabbau bei der Bank Austria-Mutter UniCredit, die am 11. November ihren Entwicklungsplan vorstellen soll. Um die Personalkosten abzubauen, plane die Bank die Kürzung bis zu 10.000 Jobs in Italien, Österreich und Deutschland, hatten italienische Medien zuletzt berichtet.

~ ISIN IT0004781412 WEB https://www.unicreditgroup.eu

http://www.bankaustria.at ~ APA370 2015-10-22/14:23