Nach Eklat um Papst-Gesundheit: Ermittlungen gegen Arzt

Vatikanstadt (APA) - Gegen den japanischen Arzt Takanori Fukushima, der laut Angaben der italienischen Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“ e...

Vatikanstadt (APA) - Gegen den japanischen Arzt Takanori Fukushima, der laut Angaben der italienischen Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“ einen gutartigen Gehirntumor beim Papst festgestellt haben soll, laufen in Italien Ermittlungen wegen mutmaßlicher Korruption.

Der 73-jährige Spezialist soll von Patienten Geld angenommen haben, die damit die Wartezeit bis zu einer Behandlung verkürzen wollten, berichtete die Mailänder Zeitung „Corriere della Sera“. Der Arzt, der als einer der besten Neurochirurgen der Welt gilt, behandelt Patienten in einer Klinik in der Toskana. Laut seiner Webseite ist er Neurochirurgie-Professor am West Virginia University Medical Center. Über 600 Eingriffe pro Jahr führe der Arzt jährlich in Italien, in den USA und in Japan durch, hieß es. Er habe bereits mehrere Prominente behandelt.

Fukushima selbst hatte vor einigen Monaten in seinem persönlichen Blog Fotos aus dem Vatikan veröffentlicht. Sie zeigen ihn gemeinsam mit Papst Franziskus im vergangenen Jahr. Die Fotos entstanden laut italienischen Medienberichten bei einer Generalaudienz. Nach dem Eklat um die Berichte über die Gesundheit des Papstes wurden die Bilder von der Webseite entfernt.

Der Hirnspezialist geriet am Mittwoch weltweit in die Schlagzeilen, nachdem „Quotidiano Nazionale“ geschrieben hatte, Papst Franziskus habe ihn wegen eines angeblichen Gehirntumors konsultiert. Der Bericht wurde vom Vatikan entschieden dementiert.