Hypo-U-Ausschuss: SPÖ-naher Berater erhielt 400.000 Euro Hypo-Honorar
Wien/Klagenfurt (APA) - Der PR-Experte und ehemalige SPÖ-Kommunikationschef Heinz Lederer hat die frühere Hypo Alpe Adria beraten. Dies in K...
Wien/Klagenfurt (APA) - Der PR-Experte und ehemalige SPÖ-Kommunikationschef Heinz Lederer hat die frühere Hypo Alpe Adria beraten. Dies in Kommunikationsangelegenheiten von 2007 bis 2010 nach eigenen Angaben für rund 400.000 Euro. Er konnte sich im U-Ausschuss am Donnerstag aber an keine konkreten Gespräche mit Politikern und Journalisten erinnern.
Im sogenannten Kleiner-Gutachten wird Leders Hypo-Honorar mit 456.000 Euro beziffert. „Es war ein mündliches und CEO-Reporting gewünscht“, beschrieb Lederer sein Mandat. Der Auftrag des Hypo-Vorstands sei gewesen, Telefonate und persönliche Gespräche in Wien und Klagenfurt mit Journalisten und Politikern zu führen. Er habe mündliche Berichte an den Vorstand „öfters im Quartal“ geliefert. Ein Leistungsverzeichnis im engeren Sinn hat Lederer nicht geführt. Bei seiner Arbeit habe es sich um die image- und mediale Positionierung der früheren Hypo Alpe Adria gehandelt.
Lederer war von 1997 bis 2000 Kommunikationschef der SPÖ und von 2000 bis 2001 Vorstand der Libro-Tochter lion.cc. Seit 2005 ist er Geschäftsführer seiner Heinz Lederer Communications GmbH.
„Mit welchen Politikern haben Sie gesprochen?“, wollte Verfahrensrichter Walter Pilgermair wissen. Er könne sich aufgrund des weit zurückliegenden Zeitraums nicht an einzelne Gespräche erinnern. „Sie stehen unter Wahrheitspflicht“, mahnte Pilgermair. Es sei „schwer vorstellbar“, dass man sich an kein konkretes Gespräch erinnern könne, sondern seine Antworten seien ein „sehr deutliches“ Nicht-Auskunftgeben, zeigte sich Pilgermair sichtlich nicht zufrieden.
Auf Nachfrage des Grünen-Fraktionsführer Werner Kogler konkretisierte Lederer seinen Auftrag. Er habe Vorstände unter anderem im Bereich der Kommunikation gecoacht und die Hypo-Vorstände hätten dann auch Gespräche mit Journalisten selbst wahrgenommen. „Meine Aufgabe war zu berichten, welche Situation findet man am Wiener Parkett vor“, erklärte der PR-Berater.
Kogler hielt Lederer einen „News“-Artikel aus dem Jahr 2012 vor, wonach sich einige Politiker nicht mehr an ein Gespräch mit ihm erinnern wollten. Er könne nichts dafür, wenn sich Politiker nicht mehr an Gespräche erinnern können. „Meine Termine waren auf verschiedenen Ebenen.“
Auf Nachfrage des Team-Stronach-Vertreters Robert Lugar wusste Lederer nichts mehr von einem angeblichen gemeinsamen Termin mit Hypo-Chef Wolfgang Kulterer und dem Lobbyisten Peter Hochegger am 22. Mai 2006.
Die Abgeordneten zeigten sich großteils genervt von Lederers breit gestreuten Erinnerungslücken. Dieser wiederum reagierte auf Nachfragen teilweise patzig. So wandte sich Lederer einmal an den Verfahrensrichter und den Verfahrensanwalt: Er habe nun schon zwei Mal auf die gestellte Frage geantwortet, dass er es nicht wisse, „und Sie sitzen da und schauen sich die Unterlagen an - ich find‘ das eine wirkliche Unterstützung, danke“.