Schwarz-Blau in OÖ: Hummer geht in den Landtag
Linz (APA) - Die oö. Noch-Landesrätin Doris Hummer (ÖVP) will ihr Landtagsmandat antreten. Ob sie den Klubvorsitz übernimmt, ist offen. „Ich...
Linz (APA) - Die oö. Noch-Landesrätin Doris Hummer (ÖVP) will ihr Landtagsmandat antreten. Ob sie den Klubvorsitz übernimmt, ist offen. „Ich war nie auf eine Funktion angewiesen“, so die Unternehmerin. Das deutet eher darauf hin, dass sie den ihr angebotenen Ersatz-Job nicht machen wird. LH Josef Pühringer auf die Frage, ob es dann trotzdem einen weiblichen Fraktionschef geben wird: „Davon gehe ich aus.“
„So viele Leute hätte ich mir bei früheren Pressekonferenzen auch gewünscht“, begrüßte Hummer die Journalisten in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstag. Über mangelnden Andrang konnte sie sich auch wirklich nicht beschweren, obwohl der Termin mit der Präsentation des schwarz-blauen Arbeitsübereinkommens kollidierte.
Hummer zog Bilanz über ihre Tätigkeit in den vergangenen sechs Jahren: Die Bereinigung der Schulstandorte, die technische Mittelschule, die englischsprachige Lisa Junior School, die Berufsschulsozialarbeit oder die eigene PISA-Auswertung für Oberösterreich sieht sie als einige ihrer Erfolge im Bildungsbereich. In der Frauenpolitik habe sie auf „Mutmach-Programme“ gesetzt.
„Wir haben gefightet für den Ausbau der Fachhochschulplätze“, sie habe sich dafür sogar mit ihrem Parteichef Reinhold Mitterlehner als Wissenschaftsminister angelegt, „er hat eine Zeit lang nicht mehr mit mir gesprochen“, so Hummer. Versöhnlicher Nachsatz: „Aber er hat mich gewählt.“
Ebenfalls als ihren Erfolg sieht sie, dass Zivildiener nun im Kindergarten eingesetzt werden können - „Man hat mir zwei Jahre lang erklärt, warum das nicht geht“ - oder es ein neues Dienstrecht für Kindergartenpädagoginnen gibt. Dieses stelle Einstiegsgehälter über 2.000 Euro sicher. Als weitere Punkte nannte sie den Ausbau der Krabbelstuben oder das Basisgehalt für Tagesmütter - für deren Bezahlung habe sie sich „als Frau geschämt“. „Die Männer sehen das einfach nicht, weil es in ihren Lebensrealitäten nicht vorhanden ist.“
Mit dem ihr angebotenen Rückkehrrecht in die Landesregierung bei der nächsten Umbildung „werden sich die ÖVP-Frauen sicher nicht zufriedengeben. Mehr als die Hälfte der ÖVP-Wähler seien Frauen. Die gläserne Decke, die offenbar zwischen dem Landtag (38 Prozent ÖVP-Frauenquote) und Landesregierung (null Prozent) bestehe, müsse beseitigt werden.
Einen Seitenhieb auf ihren Nachfolger konnte sie sich nicht verkneifen: „Wenn der neue Frauenlandesrat innerhalb von drei Minuten beantworten kann, was Pensionssplitting und was Karenzmanagement ist, darf er das Amt übernehmen.“ Die APA hat den künftigen Frauenreferenten Thomas Stelzer gefragt: Pensionssplitting konnte der Familienbundobmann auf Anhieb beantworten, Karenzmanagement nicht. Er werde sich aber einlesen. „Ich nehme an, dass Frau Hummer am ersten Tag auch nicht alles gewusst hat.“
~ WEB http://www.oevp.at ~ APA432 2015-10-22/15:32