Schwarz-Blau in OÖ - Katholische Aktion kritisiert Männerregierung
Linz (APA) - Die Katholische Aktion (KA) der Diözese Linz hat sich überraschend scharf zur Tagespolitik in OÖ zur Wort gemeldet. Die Tatsach...
Linz (APA) - Die Katholische Aktion (KA) der Diözese Linz hat sich überraschend scharf zur Tagespolitik in OÖ zur Wort gemeldet. Die Tatsache, dass keine einzige Frau der neuen Landesregierung angehören wird, sei ein „äußerst bedenkliches Signal“ und eine „Provokation für sehr viele Frauen in unserem Land“, so KA-Präsident Bert Brandstetter in einer Aussendung am Donnerstag.
Natürlich müsse die Politik bemüht sein, die besten Kräfte eines Landes in der Regierung zu bündeln. Dass in Oberösterreich dafür aber ausschließlich Männer infrage zu kommen scheinen, werfe ein „bedenkliches Bild auf das Frauenverständnis der Parteiverantwortlichen“, so Brandstetter.
Die Katholische Frauenbewegung hatte sich bereits Anfang der Woche über die Männerdominanz in der Landespolitik aufgeregt. In einem Offenen Brief an die Klubobmänner aller Parteien hatte sich Vorsitzende Erika Kirchweger über Zeitungsbilder mokiert, auf denen „eine Riege Männer mit einer Quotenfrau am Verhandlungstisch“ zu sehen sei. Obwohl die Betreffende - angesprochen war die bisherige ÖVP-Landesrätin Doris Hummer - „längst ihre politische Kompetenz bewiesen“ habe, sei für sie kein Platz in der neuen Landesregierung.
Nach der Wahl habe sich deutlich gezeigt, „wie Männer in den Parteien Posten und Ämter verteilen. Sie teilen untereinander auf“, empörte sich Kirchweger. Wenn es um Machtverlust Einzelner oder bestimmte Gruppen gehe, würden Frauen einfach „hinausgekickt“, dann dürfte man sich nicht wundern, wenn so wenige Frauen Lust an Politik haben.