Syrien-Konferenz - Saudi-Arabien beharrt auf Lösung ohne Assad

Wien (APA) - Die Gespräche über eine Lösung des Syrien-Konfliktes am morgigen Freitag in Wien versprechen, schwierig zu werden. Der saudi-ar...

Wien (APA) - Die Gespräche über eine Lösung des Syrien-Konfliktes am morgigen Freitag in Wien versprechen, schwierig zu werden. Der saudi-arabische Außenminister Adel al-Jubeir bekräftigte am Donnerstag, ein Ende des Bürgerkrieges sei nur ohne Präsident Bashar al-Assad möglich. Eine Einschätzung, die auch die USA und leicht abgeschwächt die Türkei teilen, allein Russland gilt als Assad-Verbündeter.

Seit kurzem unterstützt Moskau das syrische Regime auch militärisch mit Luftangriffen, die laut den USA großteils nicht der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), sondern anderen Assad-feindlichen Rebellengruppen gelten. „Wir sind der Meinung, dass die russische Einmischung in Syrien sehr gefährlich ist, weil sie den Konflikt anheizt“, sagte al-Jubeir nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in Wien. Das könnte als russische Einmischung in einen „konfessionellen Konflikt“ gewertet werden und „dazu führen, dass noch mehr Kämpfer nach Syrien gehen“, fürchtet Jubeir.

Der saudi-arabische Außenminister war am Donnerstagnachmittag auch zu einem bilateralen Gespräch mit Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) zusammengetroffen. Auf die Frage, ob Assad Teil einer syrischen Übergangsregierung sein solle, antwortete Jubeir danach laut Reuters: „Seine Rolle sollte sein, Syrien zu verlassen ... Das beste Szenario wäre, wenn wir in der Früh aufwachen und Assad wäre nicht mehr da.“

Kurz hatte vor einem guten Monat mit der Forderung Aufsehen erregt, auch Assad müsste in den Kampf gegen die Terrormiliz IS und Friedensgespräche in Syrien einbezogen werden. Nach dem Treffen mit Jubeir betonte er laut einem Sprecher erneut, er „sehe keine Alternative dazu, die relevanten syrischen Konfliktparteien sowie wichtige regionale und globale Player wie die Türkei, Saudi-Arabien, Iran sowie Russland und die USA einzubeziehen“. Ziel müsse jedenfalls ein rasches Ende der Gewalt sein, „damit weniger Menschen aus Syrien flüchten müssen“, so der Außenminister.