Regulierer fordern nicht noch mehr Kapital bei Banken

London (APA/Reuters) - Banken müssen sich bei der nächsten Regulierungs-Runde offenbar nicht auf noch höhere Eigenkapitalanforderungen gefas...

London (APA/Reuters) - Banken müssen sich bei der nächsten Regulierungs-Runde offenbar nicht auf noch höhere Eigenkapitalanforderungen gefasst machen. „Im Baseler Ausschuss ist es nicht die vorherrschende Meinung, dass wir mehr und mehr Kapital brauchen“, sagte der Generalsekretär des Gremiums der weltweit wichtigsten Regulierer für die Branche, William Coen, auf einer Konferenz des britischen Bankenverbandes.

Der Baseler Ausschuss habe ein gutes Maß für die Kapitalausstattung der Geldhäuser gefunden. Banken stellen sich bereits auf „Basel IV“ ein, ein Regelwerk, mit dem die derzeit geltenden „Basel-III“-Regeln überarbeitet werden sollen. Coen sagte, er beobachte, dass der politische Rückhalt für eine weitergehende Reform der Bankenregulierung in einigen Ländern schwinde.

Zunächst steht die Neuregelung des Umgangs mit Marktrisiken an, die bis Ende dieses Jahres stehen soll, wie Coen sagte. „Damit wollen wir die Arbitrage-Möglichkeiten zwischen dem Bank- und dem Handelsbuch reduzieren“, sagte der Generalsekretär. Im Bankbuch, in dem strategische Finanzanlagen gebucht werden sollen, werden Papiere anders bewertet als im Handelsbuch, wo die Institute in der Regel ihre kurzfristigen Handelsbestände buchen. Die Grauzone zwischen beiden Kategorien wird gern genutzt, um Abschreibungen zu vermeiden. Sicher werde es bei einigen Banken Kapitalerhöhungen geben, sagte Coen.