Meinl Bank vs. FMA - Stephen Coleman soll neuer Vorstand werden

Wien (APA) - Stephen Coleman soll laut einem „Presse“-Onlinebericht neuer Vorstand der Meinl Bank werden. Das soll der Aufsichtsrat der Bank angeblich morgen, Freitag, beschließen. Coleman habe bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) kürzlich den Fit&Proper-Test bestanden, der Voraussetzung für diese Funktion ist. Coleman soll Günter Weiß ersetzen, der aufgrund eines Bescheids der FMA seinen Platz räumen muss.

Die Meinl Bank wollte den Bericht am Donnerstag auf APA-Anfrage nicht kommentieren. Zu Gerüchten nehme man grundsätzlich nicht Stellung, sagte Banksprecher Thomas Huemer. Eine Entscheidung über einen neuen Vorstand sei noch nicht gefallen. Sobald es so weit ist, werde das die Bank kommunizieren.

Die FMA hatte die beiden Geschäftsleiter der Meinl Bank, Weiß und Peter Weinzierl, per Bescheid Ende Juli abberufen, weil sie unzuverlässig seien. Das Geldhaus hatte drei Monate Zeit, neue Chefs zu installieren, um die Banklizenz nicht zu verlieren. Die Frist läuft dieser Tage aus.

Weinzierl und Weiß haben sich gegen ihre Abberufung zur Wehr gesetzt und das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) angerufen. Gleichzeitig beantragten sie, dass dem FMA-Bescheid aufschiebende Wirkung zuerkannt werden möge. Mit dem Aufschiebegesuch kam Weinzierl durch, nicht jedoch Weiß. Der langjährige Vorstand Weinzierl darf zumindest so lange bleiben, bis das Gericht in der Sache selbst entschieden hat. Gegen den Entscheid zur aufschiebenden Wirkung hat wiederum die Finanzmarktaufsicht eine außerordentliche Revision beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) eingelegt.

Der kolportierte neue Vorstand Coleman ist bereits seit 1999 bei der Meinl Bank, zuletzt war er dort für den Bereich Corporate und Investment Banking verantwortlich. Weiß soll der Bank in anderer Funktion erhalten bleiben, schreibt die „Presse“.

~ WEB http://www.fma.gv.at

http://www.meinlbank.com ~ APA483 2015-10-22/16:51