Wasserknappheit wird für Strategien großer Unternehmen wichtiger

Paris (APA/AFP) - Immer mehr große Unternehmen aus verschiedenen Branchen lassen ihren Wasserverbrauch in die strategische Planung einfließe...

Paris (APA/AFP) - Immer mehr große Unternehmen aus verschiedenen Branchen lassen ihren Wasserverbrauch in die strategische Planung einfließen. Weit mehr als die Hälfte der an einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der britischen Umweltorganisation CDP teilnehmenden Firmen gaben an, Risiken wie Wasserknappheit oder -verschmutzung ausgesetzt zu sein.

„Es ist wie beim Öl im 20. Jahrhundert“, sagte CDP-Sprecherin Cate Lamb. Nur mit dem Unterschied, „dass es für Wasser keinen Ersatz gibt“.

Die Unternehmen stehen bei der Aufnahme ihres Wasserverbrauches in ihre Strategie laut der Studie unter dem Druck ihrer Investoren. Diese fürchten, dass durch häufiger auftretende Wasserknappheit der Preis der Ressource stark schwanken und sich so negativ auf die Produktion auswirken könnte. Die Unternehmen schätzen die finanziellen Auswirkungen durch das Risiko eingeschränkter Wasserverfügbarkeit allein für dieses Jahr auf über 2,2 Mrd. Euro. Für die Studie befragte CDP insgesamt mehr als tausend Firmen, von denen sich jedoch lediglich gut 400 beteiligten.

Als Beispiel für durch Wasserrisiken geschädigte Unternehmen nennt die Studie das kanadische Pipeline-Unternehmen Enbridge, das 725 Mio. Dollar (638,5 Mio. Euro) für die Reinigung zweier durch ausgetretenes Öl verschmutzte Flüsse zahlen musste. Ein weiteres Beispiel ist der französische Energieversorger Engie, dem vergangenes Jahr in Brasilien durch eine Dürre 223 Mio. Dollar Einnahmen durch Wasserkraft verloren gingen.