Flüchtlinge - Viele Wünsche an das EU-Balkan-Treffen

Ljubljana/Brüssel (APA/dpa) - Die Teilnehmer am Sondertreffen zur Flüchtlingskrise, das EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker für Sonntag a...

Ljubljana/Brüssel (APA/dpa) - Die Teilnehmer am Sondertreffen zur Flüchtlingskrise, das EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker für Sonntag anberaumt hat, bringen die unterschiedlichsten Wünsche mit nach Brüssel:

DEUTSCHLAND und ÖSTERREICH wollen vor allem erreichen, dass die Länder entlang der Balkanroute gemeinsame Lösungen finden und nicht jeder für sich nationale Vorkehrungen trifft. Ein zentrales Anliegen ist die bessere Sicherung der EU-Außengrenzen. Bereits dort soll geprüft werden, wer von den Ankommenden eine Chance auf Asyl hat und wer nicht.

KROATIEN hat eine konkrete Liste vorgelegt mit Material, das von anderen Mitgliedstaaten benötigt wird. Darauf stehen zum Beispiel „1000 Winterzelte für sechs bis acht Personen“, „100.000 Paar Einweghandschuhe“, „2.500 Schlafsäcke“ und „10.000 selbstaufblasbare Unterlagen 3-5 cm“.

SLOWENIEN, das besonders interessiert an dem Treffen war, erwartet neben Finanz- und Materialhilfen auch Unterstützung an seiner Grenze durch Polizisten anderer EU-Mitgliedsländer. Vor allem aber hofft das kleine Land, das sich durch den Flüchtlingsandrang überfordert sieht, auf ein von der EU gesteuertes und kontrolliertes Gesamtkonzept für die Beherrschung der Krise.

Das ist auch für SERBIEN das Kernanliegen: „Es ist äußerst wichtig, dass uns Europa klar sagt, was unsere Aufgabe in der Flüchtlingskrise sein soll. Serbien wird in der Lage sein, diese Verpflichtungen auch zu erfüllen“, sagt Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic.

Für GRIECHENLAND ist die Einrichtung von Registrierungszentren für Flüchtlinge (Hotspots) in der Türkei wichtig. Auch soll die schon beschlossene Vereinbarung über die Verteilung bereits in die EU eingereister Flüchtlinge auf andere Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Schließlich sollen die angekündigten Verstärkungen - 600 zusätzliche Mitarbeiter der EU-Grenzschutzagentur Frontex und Sicherheitsbeamte anderer europäischer Staaten - endlich dabei helfen, Flüchtlinge zu registrieren. Bisher sind nach inoffiziellen Informationen nur 50 von ihnen eingetroffen.