Börse Frankfurt im Eröffnungshandel fester
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Erwartung einer noch stärkeren Billiggeldflut durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat den deutsche...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Erwartung einer noch stärkeren Billiggeldflut durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat den deutschen Aktienmarkt auch am Freitag angetrieben. Der im Sog dieser Hoffnungen unter Druck geratene Eurokurs sorgte für zusätzlichen Aufwind, da er Firmen den Export erleichtert. Der DAX stieg im frühen Handel um 1,35 Prozent auf 10.633,82 Punkte.
Der Index der mittelgroßen Werte MDAX gewann 1,67 Prozent auf 20.730,74 Zähler und der Technologiewerte-Index TecDAX stieg um 1,28 Prozent auf 1808,20 Punkte.
Die EZB hat im Kampf gegen niedrige Inflation und zunehmende wirtschaftliche Risiken eine weitere geldpolitische Lockerung im Dezember in Aussicht gestellt. Zur Diskussion stehen eine Absenkung des Einlagesatzes und eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms. Das setzte auch den Eurokurs unter Druck: Am Freitagmorgen sackte er deutlich unter die Marke von 1,11 US-Dollar, nachdem er am Vortag noch deutlich über 1,13 Dollar gestanden hatte.
Ein Händler hatte die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag als Startschuss für eine mögliche Jahresendrally am Aktienmarkt bezeichnet. Es gibt aber auch Stimmen, die vor zu viel Optimismus warnen. Insgesamt scheine der Markt die positiven Faktoren bereits vorweggenommen zu haben, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba in einem Marktkommentar am Freitag.
Autowerte waren angesichts des schwächeren Euro unter den größten Gewinnern im DAX. Die Papiere von BMW und Daimler verteuerten sich jeweils um etwa zweieinhalb Prozent. Die vom Abgas-Skandal gebeutelten Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) sowie die Papiere des Zulieferers und Reifenherstellers Continental legten jeweils um mehr als eineinhalb Prozent zu.
Schlusslicht waren die Aktien des Dünger- und Salzproduzten K+S. Ihnen ging nach einem kräftigen Vortagesanstieg die Luft aus: Sie fielen am Vormittag um 1,70 Prozent.
Ansonsten bewegten Analystenkommentare. Die Papiere des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger setzen ihre Erholung an der MDAX-Spitze fort und gewannen rund 5 Prozent. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hatte seine „Reduzieren“-Empfehlung gestrichen und die Papiere auf „Halten“ hochgestuft.
Im Kleinwerteindex SDAX profitierten die Papiere der Beteiligungsgesellschaft Indus Holding mit plus 3 Prozent von einer Kaufempfehlung der Commerzbank.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA126 2015-10-23/10:21