Börsengang von Italiens Post: Aktienpreis auf 6,75 Euro festgelegt

Rom (APA) - Die Aktien der italienischen Post, die am kommenden Dienstag an der Mailänder Börse starten, werden mit einem Ausgabepreis von 6...

Rom (APA) - Die Aktien der italienischen Post, die am kommenden Dienstag an der Mailänder Börse starten, werden mit einem Ausgabepreis von 6,75 Euro pro Stück debütieren. Das teilte Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan am Freitag mit. „Der IPO der Post ist die größte Privatisierung des Jahres in Europa, er hat sich als großer Erfolg erwiesen“, kommentierte Padoan.

Der Ausgabepreis liegt im mittleren Segment der Preisspanne von 6 bis 7,50 Euro je Aktie, die das Finanzministerium angesetzt hatte - trotz der starken Nachfrage nach der Aktie, die dreifach überzeichnet worden ist. Die Zeichnungsfrist ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Die Post-Privatisierung wird Italiens Staatskassen 3,4 Mrd. Euro bescheren, berichtete Padoan.

Italien bringt bis zu 38,4 Prozent der Post an den Kapitalmarkt. Kleinanlegern wird eine Bonus-Aktie für jeweils 20 reguläre Papiere angeboten, die sie mindestens ein Jahr lang nicht verkaufen dürfen. Zudem soll 2015 und 2016 jeweils mindestens 80 Prozent des Nettogewinns als Dividende an die Aktionäre gezahlt werden. Die Poste Italiane bietet mit rund 142.000 Beschäftigten und mehr als 13.000 Filialen im ganzen Land Post- und Finanzdienstleistungen an.

Als „historische Privatisierung“, die zur Modernisierung des Postunternehmens beitragen wird, bezeichnete der CEO der Post, Francesco Caio, den Börsengang der Post. „Notiert wird ein großes Unternehmen, das Italien repräsentiert“, betonte der CEO.

Die Privatisierung der Post ist für Italien der größte Börsengang seit 1999, als der Staat einen Anteil am Versorger Enel an den Markt gebracht hatte. „Jetzt wollen wir den Privatisierungsprozess mit den Bahnen und der Flugsicherung Enav fortsetzen“, erklärte der Wirtschaftsminister. Regierungschef Matteo Renzi will mit dem eingenommenen Geld den staatlichen Schuldenberg abtragen. Der Staat stöhnt unter der Schuldenlast von über 130 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Dieser soll im kommenden Jahr erstmals wieder sinken.