Energie Burgenland-Tochter PEW - ÖVP vermutet Malversationen
Eisenstadt (APA) - Nachdem bei der Energie Burgenland-Tochter PEW GmbH ein Millionenverlust bekannt geworden ist, hegt die ÖVP Burgenland de...
Eisenstadt (APA) - Nachdem bei der Energie Burgenland-Tochter PEW GmbH ein Millionenverlust bekannt geworden ist, hegt die ÖVP Burgenland den Verdacht, dass es auch zu Malversationen gekommen sein könnte: „Uns ist zu Ohren gekommen, dass zum Schaden des Unternehmens gepfuscht worden sein soll“, sagte Landesgeschäftsführer Christoph Wolf am Freitag in Eisenstadt vor Journalisten.
PEW-Mitarbeiter sollen Küchen an Geschäftspartner weitergegeben, sie aber intern als Personalkosten innerhalb des Konzerns weiterverrechnet haben, so Wolf. Damit erkläre sich auch, dass ein bestimmter Lagerbestand nicht vorhanden sei „und dass es zu massiven Abwertungen im Zuge der Inventuren gekommen ist“.
Sollte dies zutreffen, „dann handelt es sich natürlich klar um strafrechtliche Vorgänge, die zu ahnden sind. Und alle diese Thematiken hatten wir ja schon in der BEGAS“, erklärte Wolf. Sollten sich die Verdachtsmomente erhärten, sei eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft nicht ausgeschlossen.
Das Ergebnis im Geschäftsjahr 2014/15 zeige bei der PEW einen Verlust von zwei Mio. Euro, das Eigenkapital sei „klar negativ“. Das Unternehmen habe neben einem Liquiditäts- auch „ein großes Finanzierungsproblem“, vermutete der ÖVP-Politiker. Die Energie Burgenland pumpe Geld des Steuerzahlers in die PEW, kritisierte Wolf: „Würde der Konzern nicht regelmäßig Gesellschafterdarlehen an diese GmbH überweisen, wäre die PEW bereits in Konkurs.“
Betrachte man die Bilanzen der vergangenen Jahre, würden die Umsatzerlöse fallen. „Auch in diesem Jahr gibt es immer weniger Aufträge, die die PEW Gmbh durchgeführt hat“, sagte Wolf. „Spannend“ sei, „dass trotzdem die Anzahl der Mitarbeiter und der Personalaufwand gestiegen sind“. Dies nährt für die Volkspartei den Verdacht, „dass es natürlich mit der Landtagswahl (vom 31. Mai 2015, Anm.) zusammenhängt“.
Wolf ging auch auf den Rücktritt von Energie Burgenland Aufsichtsrat Leopold Buchmayer ein. Dieser sei erfolgt, weil seinem Antrag auf eine aktienrechtliche Sonderprüfung nicht nachgekommen worden sei. Nun gebe es die Prüfung doch, meinte Wolf und forderte eine Offenlegung der Ergebnisse.
Schon 2011 habe eine interne Sonderprüfung bei der PEW die Frage aufgeworfen, warum man sich nicht auf das profitable Kerngeschäft zurückziehe, schilderte der ÖVP-Landesgeschäftsführer: „Das wurde seither nicht gemacht“.
Laut Wolf wolle sich Energie Burgenland Vorstandssprecher Michael Gerbavsits in der Hauptversammlung am 27. Oktober das Dirimierungsrecht geben lassen. Darin ortet die ÖVP „eine Demonstration roter Allmacht. Damit bestimmt er als alleiniger Vorstand, was im Konzern passiert“.
Für die Vorgänge bei der PEW sehe die Volkspartei aktienrechtlich die Verantwortung bei Vorstand Gerbavsits. „Es gibt aber auch eine politische Verantwortlichkeit beim Landeshauptmann (Hans, Anm.) Niessl (SPÖ), weil natürlich auch diese zwei Mio. Euro Verlust auf die Kosten des Steuerzahlers gehen“, meinte Wolf.
http://www.oevp.at ~ APA160 2015-10-23/11:09