Zahlreiche Tote bei Selbstmordanschlag in Nigeria
Abuja (APA/dpa/AFP) - Bei einem Anschlag im Nordosten Nigerias sind Augenzeugenberichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden. Di...
Abuja (APA/dpa/AFP) - Bei einem Anschlag im Nordosten Nigerias sind Augenzeugenberichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden. Die Katastrophenschutzbehörde sprach von sechs Toten und 17 Verletzen. Ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter der Terrormiliz Boko Haram habe am Freitag während des Morgengebets in einer Moschee in der Stadt Maiduguri Sprengsätze ausgelöst, sagte Einwohner Ali Garba der Deutschen Presse-Agentur.
Die Behörde für Krisenmanagement bestätigte zunächst sechs Tote. Den Angaben zufolge konnten zwei Komplizen des Attentäters flüchten, nachdem wachsame Gemeindemitglieder diese angesprochen hatten. Unklar war zunächst, ob sie ebenfalls Sprengsätze bei sich hatten.
Es war bereits der sechste Selbstmordanschlag in Maiduguri (Bundesstaat Borno) in diesem Monat. Dutzende Menschen wurden bei den Attentaten allein im Oktober getötet. Maiduguri ist eine Hochburg der Islamistengruppe Boko Haram. Zuletzt wurden vermehrt religiöse Andachtsorte als Ziele ausgewählt, um möglichst viele Menschen zu treffen. Nachdem die nigerianische Armee eine Reihe von Erfolgen gegen Boko Haram erzielt hatte, sehen Experten die Zunahme von Selbstmordanschlägen gegen „weiche“ Ziele als Zeichen der Verzweiflung der Extremisten. Zugleich wird die Sicherheit für Zivilisten in städtischen Gebieten in Frage gestellt.
Die sunnitischen Terroristen wollen einen sogenannten Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts errichten. Seit 2009 sind bei Anschlägen der Gruppe geschätzt 17.000 Menschen getötet worden.