Nationalfeiertag - Heer sucht noch Heldenplatz-Alternativen
Wien (APA) - Die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers am Nationalfeiertag wird heuer aufgrund diverser Baustellen das vorerst letzte...
Wien (APA) - Die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers am Nationalfeiertag wird heuer aufgrund diverser Baustellen das vorerst letzte Mal am Heldenplatz stattfinden. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) ist nun auf der Suche nach Alternativen. In Frage kämen etwa ein „Bundesheer-Pfad“ durch die Innenstadt oder die Donauinsel, sagte Klug am Freitag bei einer Pressekonferenz.
Der heurige Nationalfeiertag habe viele Besonderheiten, verwies Klug auf das 60-jährige Jubiläum des Bundesheers, aber auch den laufenden Assistenzeinsatz an der Grenze (siehe eigene Meldung). Hinzu komme, dass der Heldenplatz ab dem kommenden Jahr von einer Baustelle in Beschlag genommen werde, „was ich persönlich sehr bedauere“. Obwohl für die Location eigentlich gar kein gleichwertiger Ersatz gefunden werden könne, solle die Leistungsschau als Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, aber nicht ausfallen, betonte der Minister.
Zur Stunde prüfe man mehrere Ersatzmöglichkeiten, erklärte Klug. Gut gefällt ihm zum Beispiel die Idee, einen „Bundesheer-Pfad“ durch die Innenstadt einzurichten. Um wie am Heldenplatz das gesamte Spektrum an einem Ort präsentieren zu können, wäre wiederum die Donauinsel eine „gute Möglichkeit“.
Schon heuer wird es beim offiziellen Ablauf des Nationalfeiertags in der Früh eine Änderung geben: Die Kranzniederlegung zum Gedenken der Gefallenen wird dieses Jahr erstmals außerhalb der Krypta stattfinden, kündigte Klug an. Diese Geste sei Teil einer neuen Gedenkkultur, letztlich müsse die „Neuschaffung einer zentralen, modernen Gedenkstätte für die Republik folgen“.
Bei der Leistungsschau am Heldenplatz sind zwölf Themeninseln zu besichtigen, eine davon beschäftigt sich speziell mit dem 60-jährigen Jubiläum des Bundesheers. So kann man historische Fahrzeuge besichtigen, auch ein Draken ist darunter. Erst Freitagfrüh rollten die Panzer über den Ring auf den Heldenplatz, anschauen kann man zehn Panzer beziehungsweise gepanzerte Fahrzeuge, berichtete Militärkommandant Kurt Wagner. Daneben gibt es unter anderem noch vier Hubschrauber und einen Hubschraubersimulator sowie Showvorführungen der Garde zu bestaunen. Am Vormittag findet außerdem die feierliche Angelobung von 1.365 Rekruten statt.
Die jüngste Kritik von Wehrorganisationen am Zustand des Bundesheers teilt Klug nicht, er wischte sie aber auch nicht vom Tisch: „Auf der einen Seite verstehe ich und eint uns die Sorge um die budgetäre Entwicklung im österreichischen Bundesheer, aber in der konkreten Wortwahl würde ich das doch differenziert betrachten“, verwies Klug unter anderem auf Sonderinvestitionen. Die Armee stehe „auf einer soliden Basis“, versicherte er.
Abgesehen vom Tamtam am Heldenplatz öffnen wie jedes Jahr auch zahlreiche Institutionen und Ministerien ihre Türen für die Bevölkerung. Im Außenministerium stehen etwa Österreichs 20-jährige Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie die 60-jährige Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen im Fokus. Im Stephansdom wiederum findet um 17.00 Uhr ein Festgottesdienst zum Nationalfeiertag statt.
(Eine ausführliche Vorschau zum Programm am Nationalfeiertag finden sie in APA051 vom 18. Oktober 2015.)