S-Kopf: Arbeitsmarktgipfel sollte auch ein Konjunkturgipfel werden
Wien (APA) - Der Arbeitsmarktgipfel in einer Woche sollte auch ein Konjunkturgipfel werden, also sich auch auf konjunkturbelebende Maßnahmen...
Wien (APA) - Der Arbeitsmarktgipfel in einer Woche sollte auch ein Konjunkturgipfel werden, also sich auch auf konjunkturbelebende Maßnahmen einigen, verlangt S-Vorstandsdirektor Johannes Kopf. Seit vier Jahren liege das Wirtschaftswachstum in Österreich unter einem Prozent jährlich, „mit Arbeitsmarktpolitik allein kann man die Arbeitslosigkeit nicht zum Sinken bringen“, sagte Kopf am Freitag.
„Ich hoffe auf arbeitsmarkt- und konjunkturbelebende Maßnahmen“, meinte der Arbeitsmarktservice-Vorstand bei der Präsentation der neuen „50plus“-Kampagne des AMS zur Bekämpfung der Vorurteile der Betriebe gegen die Neueinstellung älterer Menschen ( http://www.einstellungssache50plus.at/ ).
Ob es beim Gipfel am 30. Oktober auch eine Einigung auf das schon lange diskutierte Bonus-Malus-System zugunsten älterer Arbeitnehmer in den Unternehmen geben könne, wagte Kopf nicht abzuschätzen. Bisher hätten sich die Arbeitgeber über die schon zu hohen Lohnnebenkosten beklagt, erinnerte er vor Journalisten.
Die Eingliederungshilfen für Menschen ab 50 sollen kommendes Jahr über die heurigen 120 Mio. Euro hinaus aufgestockt werden, auf wie viel steht aber noch nicht fest. AMS-Vorstand Kopf wünscht sich dazu, dass das Geld, mit dem die Lohnkosten der Betriebe mit bis zu 50 Prozent gestützt werden können, auch schon für Betroffene eingesetzt werden dürfen, selbst wenn diese noch nicht mindestens sechs Monate ohne Job waren.
Die Schwerpunkt-Mittel zugunsten Langzeitarbeitsloser und Älterer wachsen kommendes Jahr ja wie schon bekannt von 120 auf 250 Mio. Euro an. Diese für aktive Arbeitsmarktpolitik verwendbaren Gelder sind aktivierte Mittel aus dem Budget der Arbeitslosenversicherung. Zusätzlich zu den 250 Mio. Euro soll es noch 70 Mio. Euro für die Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt geben.
Mit dem Instrument der Altersteilzeit ist Kopf mittlerweile zufriedener als noch vor Jahren. Durch eine Gesetzesänderung, die das zeitliche „Blocken“ für Betriebe finanziell deutlich unattraktiver gemacht hat, ist der Anteil der „Blocker“ dem AMS-Vorstand zufolge auf nur noch 28 Prozent gesunken. „Jetzt passt das sehr gut. Das führt zu einem längeren Verbleib im Unternehmen“, so Kopf. Früher wurde meist die erste Hälfte der Altersteilzeit weiter voll gearbeitet, danach schied man vorzeitig ganz aus der Firma aus. Aktuell sind circa 20.000 Menschen in Altersteilzeit.
~ WEB http://www.ams.at ~ APA221 2015-10-23/12:17