Innenpolitik

Auch das Vermögen ist männlich

Die Bundesfrauenkonferenz der Grünen findet heuer in Tirol statt. Referentin Alyssa Schneebaum spricht über Wege aus der Benachteiligung.

Von Alexandra Plank

Innsbruck –Für Alyssa Schneebaum von der Wirtschaftsuni in Wien gibt es einen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass Frauen weniger verdienen und weniger Vermögen haben. Letzteres hat eine von ihr durchgeführte Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien ergeben. „Von Einkommen kann man Vermögen aufbauen. Viel wichtiger ist Vermögen für das Einkommen: Wenn man vermögend ist, kann man mehr in Bildung, Mobilität und soziale Netzwerke investieren – das verhilft zu guten Jobs und mehr Einkommen“, so die Wissenschafterin.

Laut Studie besitzen weibliche Single-Haushalte im Schnitt etwa 110.000 €, während ihre männlichen Pendants über rund 194.000 € verfügen. Die großen Unterschiede finden sich am oberen Rand der Verteilung (siehe Grafik). Frauen erben zudem weniger als Männer. Als Gegenstrategien schlägt Schneebaum Folgendes vor: höhere Erbschaftssteuern für große Vermögen, eine generell stärkere Besteuerung von Vermögen, gleichen Lohn. Es brauche ein Umdenken bei der Elternkarenz: In Schweden bleiben die Männer so lang wie die Frauen zuhause, wenn sie Kinder bekommen (wenn nicht, verliert das Paar die Karenzzeit). Auch Quoten für Frauen in Führungspositionen seien sinnvoll. Schneebaum referiert bei der Bundesfrauenkonferenz der Grünen am 30./31. Oktober in Tirol.