Syrische Aktivisten warnen vor Massenflucht in Richtung Türkei
Aleppo (APA/dpa) - Syrische Aktivisten warnen vor einer neuen Fluchtwelle in Richtung Türkei, sollten die russischen Luftangriffe und Kämpfe...
Aleppo (APA/dpa) - Syrische Aktivisten warnen vor einer neuen Fluchtwelle in Richtung Türkei, sollten die russischen Luftangriffe und Kämpfe im Norden des Landes weitergehen.
Die Zahl der Hilfesuchenden in der Region südlich der Stadt Aleppo werde in den nächsten Tagen deutlich steigen, da immer mehr Menschen ihre Heimatorte wegen der zunehmenden Gewalt verließen, sagte Zaidoun al-Zoabi (Saidun al-Soabi), Leiter einer syrischen Hilfsorganisation, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Allerdings gibt es unterschiedliche Angaben zur Zahl der Flüchtlinge in der Region. Zoabi erklärte, mindestens 70.000 Menschen seien bereits auf der Flucht. Andere Aktivisten sprachen hingegen von rund 20.000 Vertriebenen. Die meisten UNO-Hilfsorganisationen wollen keine Angaben machen. Das UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hatte in dieser Woche von etwa 35.000 Flüchtlingen gesprochen.
Aktivisten berichteten zugleich, dass die Türkei die Grenze zu Syrien streng kontrolliere und kaum Syrer ins Land lasse. „Die Flüchtlinge haben keinen Ort, an den sie gehen können“, erklärte Osama Abu Zayd (Seid), Militärberater der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA). An der Frontlinie seien mittlerweile ganze Dörfer verlassen. Das syrische Militär hatte in der vergangenen Woche mit russischer Luftunterstützung südlich von Aleppo eine neue Offensive begonnen.