Innsbruck

Verweigerter Lokaleinlass sorgt für Kontroverse

© Domanig

„Weil wir Ausländer sind“, sei ihnen der Eintritt in eine Innsbrucker Bar verwehrt worden, behaupten drei Männer lateinamerikanischer Herkunft.

Innsbruck –Freddy Alexander Bugueño Tolmo lebt seit 15 Jahren in Innsbruck. Mit Ausländerfeindlichkeit hatte der chilenische Staatsbürger, der als Spanischlehrer und Fotograf arbeitet, bisher keine Probleme. „Im Gegenteil, ich habe viele Freunde in Tirol.“

Umso mehr habe ihn empört, was er am 17. Oktober erlebt habe: Gegen 2.30 Uhr wollte er mit zwei Freunden, Pablo Cortés aus Mexiko und Victor Chavez aus Ecuador – die beide ebenfalls schon seit acht Jahren in Tirol leben –, im Innsbrucker Hofgarten-Café „noch etwas trinken gehen“. Doch der Türsteher „hat uns erklärt, dass wir nicht hinein dürfen. Auf unsere Frage nach dem Grund sagte er: ‚Weil ihr Ausländer seid’“, erzählt Bugueño Tolmo. Für ihn umso unverständlicher, da der Türsteher selbst Migrationshintergrund gehabt habe. Als er und seine Freunde protestierten „und begannen, auf Spanisch zu schimpfen“, sei die Polizei gerufen worden. Auch vor den Beamten habe der Türsteher seine Aussage bezüglich Ausländern wiederholt. „Die Polizei hat uns gesagt, dass sie da nichts machen können und dass wir eventuell Anzeige erstatten sollen“, berichtet Bugueño Tolmo.

„Wenn man uns gesagt hätte, wir tragen die falschen Schuhe oder die falsche Kappe, wäre es mir egal gewesen“, ärgert sich Bugueño Tolmo, „aber so empfinden wir es als Frechheit und wollen es nicht einfach auf sich beruhen lassen.“ Der Chilene hat den Vorfall, wie er ihn erlebt hat, auf Facebook publik gemacht und sich auch schon an die Gleichbehandlungsanwaltschaft gewandt.

Michael Lentz, Geschäftsführer des Hofgarten-Cafés, weist die Vorwürfe indes vehement zurück: „Keiner unserer Türsteher darf so etwas sagen – und das wissen sie auch alle ganz genau.“ Er habe inzwischen mit dem betreffenden Türsteher Rücksprache gehalten und dieser habe ihm versichert, „dass er gar nichts in diese Richtung gesagt hat“. Er glaube seinen Angestellten, betont Lentz. Irgendwelche Vorgaben, Menschen ausländischer Abstammung nicht ins Lokal zu lassen, gebe es „selbstverständlich keine, um Gottes willen“, stellt Lentz klar. (md)

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