Russische Bank mit Depardieu als Werbegesicht steckt in Krise

Moskau (APA/AFP) - Die russische Bank Sowjetski, die seit langem bei ihrer Werbung auf Filmstar Gerard Depardieu setzt, steckt in Schwierigkeiten. Die russische Zentralbank stellte das Kreditinstitut am Freitag vorübergehend unter Aufsicht. Es seien „Anzeichen für finanzielle Anfälligkeit“ festgestellt worden, die ein Risiko für die Kontoinhaber seien, begründete die Zentralbank diesen Schritt.

Unter Aufsicht sollen demnach nun Gegenmaßnahmen gefunden werden.

Die Sowjetski-Bank wurde 1990 gegründet und ist in St. Petersburg ansässig. Seit etwa drei Jahren ist der als Russland-Liebhaber bekannte Depardieu das Werbegesicht des Kreditinstitut. Der Franzose hat im Jänner 2013 die russische Staatsbürgerschaft angenommen, die ihm Präsident Wladimir Putin persönlich angeboten hatte.

Das russische Bankensystem steckt seit dem Kurzsturz des Rubel Ende 2014 in der Krise. Etwa 60 kleinere Kreditinstitute mussten seit Jahresbeginn bereits schließen. Am Freitag kamen mit der Ewrokommerz, der Greenfieldbank und der Doris Bank drei weitere hinzu. Die Behörden setzen darauf, dass durch die Krise das Bankensystem schrumpft und kleinere Akteure mit zweifelhaften Geschäftsmethoden vom Markt verschwinden. Wichtige Banken werden vom Staat gestützt.