Wiener Polizei warnt vor Dämmerungseinbrüchen

Wien (APA) - Zwar ist die Zahl der Wohnraumeinbrüche während der Dämmerung im Vergleich der Zeiträume Oktober 2013 bis März 2014 und Oktober...

Wien (APA) - Zwar ist die Zahl der Wohnraumeinbrüche während der Dämmerung im Vergleich der Zeiträume Oktober 2013 bis März 2014 und Oktober 2014 bis März 2015 um etwa 20 Prozent zurückgegangen, dennoch warnte die Polizei bei einem Pressegespräch am Freitag in Wien vor derartigen Vorfällen. „Zwischen 16.00 und 21.00 Uhr passieren die häufigsten Einbrüche“, betonte Manfred Briegl vom Landeskriminalamt Wien.

Während von Oktober 2013 bis März 2014 insgesamt 1.544 Dämmerungseinbrüche verzeichnet wurden, waren es im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres 1.192 Fälle. Möglich war dieser Rückgang unter anderem durch sogenannte Alarmierungspläne der Polizei: Für den Fall von „versuchten oder vollendeten“ Einbrüchen sind von Oktober bis März zivile und uniformierte Bereitschaftskräfte, Regeldienstkräfte, aber auch Sondereinheiten sofort abrufbereit. Speziell am Stadtrand und in bestimmten Gebieten innerhalb Wiens wurde zudem vermehrt Streife gefahren.

5.400 Personenüberprüfungen wurden nach Angaben der Polizei im Zuge dieser Maßnahmen von November 2014 bis März 2015 durchgeführt. In 50 Fällen konnten einschlägig vorgemerkte Einbrecher aufgegriffen werden, 35 Personen wurden festgenommen. Um die Zahl der Einbrüche während der Dämmerung weiter zu reduzieren, bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. „Viele haben Berührungsängste, 133 anzurufen. Wenn man seit längerem verdächtige Personen beobachtet, einen Einbruch bemerkt oder eine Alarmanlage läutet, sollte man sofort zum Hörer greifen“, betonte Josef Janisch vom Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst des Landeskriminalamtes. Entgegen hartnäckiger Gerüchte müssen Personen, die beim Läuten einer Alarmanlage die Polizei informieren, nicht den Einsatz der Beamten bezahlen, betonte er.

Weil Einbrecher vor allem über Terrassen, Gärten oder Balkone in Wohnungen oder Wohnhäuser eindringen, riet der Experte dazu, Balkon- oder Terrassentüren entweder mit Stangenschlössern nachzurüsten, oder die innere Mechanik der Türen durch eine „Pilzzapfenverriegelung“ auszutauschen. Weil Leitern und Gartenmöbel den Einstieg in Wohnungen erleichtern, sollten sie entweder im Haus verstaut oder im Garten mit speziellen Vorrichtungen gesichert abgestellt werden. Schützen können sich die Wiener auch durch Sicherheitstüren. „Sie sollten aber der Klasse drei oder vier entsprechen und müssen unbedingt von zertifizierten Unternehmen stammen“, sagte er. In diesem Fall erhalten Käufer auch Förderungen der Stadt Wien.

Neben Schutzvorkehrungen wie Bewegungsmeldern, TV-Simulatoren, Balkenriegeln oder einer Alarmanlage ist vor allem die Nachbarschaftshilfe wichtig für die Vorbeugung von Einbrüchen. „Die Nachbarn können Anzeichen von Abwesenheit vermeiden, indem sie etwa den Postkasten ausräumen, die Rollläden in der Wohnung betätigen oder im Winter den Schnee vom Eingangsbereich räumen“, sagte Janisch. Zwar würden Kriminelle laut dem Leiter für Vermögensdelikte, Briegl, längst von sogenannten „Gaunerzinken“ - also Türkennzeichnungen wie Striche oder Kreise - absehen, doch auch verdächtige Veränderungen an den Haustüren sollten bei der Polizei gemeldet werden.

(S E R V I C E - Nähere Informationen zur Sicherung von Wohnungen und Wohnhäusern erhalten Sie im Kriminalpolizeilichen Beratungszentrum in der Andreasgasse 4, 1070 Wien.)