Flüchtlinge - Doskozil: Situation wird auch über den Winter anhalten

Nickelsdorf (APA) - Laut Einschätzung des burgenländischen Landespolizeidirektors Hans Peter Doskozil werde die Flüchtlingssituation auch üb...

Nickelsdorf (APA) - Laut Einschätzung des burgenländischen Landespolizeidirektors Hans Peter Doskozil werde die Flüchtlingssituation auch über den Winter - „nicht in dem Ausmaß, aber doch“ - anhalten, sagte er zur APA. Immerhin habe man im Burgenland im vergangenen Jahr auch in den kalten Monaten Aufgriffe von Flüchtlingen gehabt, meinte der Polizeichef.

„Die große Herausforderung ist, diese Hotspotregelung in Griechenland - als Beispiel - in die Gänge zu kriegen. Wobei ich sage, das geht in Wirklichkeit ohnehin alles viel zu langsam.“ Man müsse dies, „so in die Gänge kriegen, dass es auch funktioniert. Es wird nicht reichen, dass man sagt, man verteilt ein paar Leute in Europa. Sondern man wird dort auch die Vorverfahren führen müssen und man wird - so wie Deutschland jetzt beginnt - höchstwahrscheinlich auch den Flüchtlingen signalisieren müssen: Alle, die nicht Asyl bekommen, müssen zurück in ihren Heimatstaat. Wenn das nicht gelingt - das ist der wichtigste Punkt - dann brauchen wir kein Asylsystem, keine Verfahren, gar nichts.“

„Faktum ist aus meiner Sicht - und da wird man niemals umher kommen - dass die drei Faktoren das Wesentlichste sind, dass das Asylsystem funktioniert: Die Verfahrensführung an der Außengrenze in diesen Hotspotregionen - auch wenn ich 50 Hotspots an der Außengrenze brauche - die Aufteilung der Flüchtlinge in Europa nach einer Quote. Da gehört ein Regime dahinter. Und am Ende des Tages - das muss man auch sagen - die Außerlandesbringung, die Rückführung der Menschen in ihr Heimatland, also wenn ein Gericht sagt oder möglicherweise eine europäische Behörde sagt, du bekommst kein Asyl. Die ersten zwei Punkte kann man immer diskutieren und vielleicht so oder so organisieren. Aber wenn der dritte Punkt nicht gewährleistet ist, dann brauchen wir die ersten zwei gar nicht umsetzen.“

Dass sich manche Menschen den Polizeichef aufgrund der großen Medienpräsenz nach dem A4-Flüchtlingsdrama und der Flüchtlingssituation im Burgenland nun als Politiker wünschen und ihn gar als Bundeskanzler sehen - eine Facebook-Seite dazu hat bereits mehr als 1.120 Likes - ist für ihn „mehr als ein komisches Gefühl“. „Ich finde einfach, das passt nicht in die jetzige Situation.“