Beobachtungsstelle: Fast 450 Tote durch russische Angriffe in Syrien
Moskau (APA/AFP) - Seit dem direkten militärischen Eingreifen Russlands in den Bürgerkrieg in Syrien sind nach Informationen der oppositions...
Moskau (APA/AFP) - Seit dem direkten militärischen Eingreifen Russlands in den Bürgerkrieg in Syrien sind nach Informationen der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bei russischen Angriffen mindestens 446 Menschen getötet worden. Von diesen Todesopfern seien 151 Zivilisten, darunter 38 Kinder und 35 Frauen, teilte die Beobachtungsstelle am Freitag mit.
Der am 30. September begonnene russische Einsatz gilt nach Darstellung der Regierung in Moskau dem Kampf gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) und andere „Terroristen“. Bei den russischen Einsätzen seien 295 Kämpfer getötet worden, darunter 75 IS-Kämpfer und 31 Kämpfer der zum Al-Kaida-Netzwerk zählenden Al-Nusra-Front, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdulrahman. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Organisation, die sich auf ein Netz aus Ärzten und Aktivisten stützt, können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.
Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa zog am Donnerstag die Glaubwürdigkeit der Beobachtungsstelle grundsätzlich in Zweifel. Es sei bequem, über die Ereignisse in Syrien aus Großbritannien zu berichten, „ohne vor Ort zu gehen“, sagte die Sprecherin.
Im seit mehr als vier Jahren andauernden syrischen Bürgerkrieg wurden bereits mehr als 240.000 Menschen getötet. Der Krieg begann im Frühjahr 2011 mit zunächst friedlichen Protesten gegen Staatschef Bashar al-Assad.