Flug MH17 - Experten werfen russischen Hackern Ermittler-Angriff vor

Amsterdam (APA/AFP) - Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Absturz von Flug MH17 in der Ukraine verdächtigen Experten russische Hacker e...

Amsterdam (APA/AFP) - Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Absturz von Flug MH17 in der Ukraine verdächtigen Experten russische Hacker eines Angriffs auf niederländische Computersysteme. Die Hacker hätten es vermutlich auf den in der vergangenen Woche vorgestellten Abschlussbericht zu der Katastrophe abgesehen gehabt, erklärten die Spezialisten von Trend Micro am Freitag.

Verantwortlich soll demnach die Gruppe Operation Pawn Storm sein, die „rege Cyberspionage gegen Politik und Wirtschaft“ betreibe und bereits die US-Regierung und die NATO angegriffen habe. Die mit den Ermittlungen betraute niederländische Sicherheitsbehörde bestätigte, dass Cyberangriffe registriert worden seien. Es gebe aber „keine Anzeichen“ dafür, dass jemand „mit dem Versuch erfolgreich war“. Angaben zur Art der Attacke und deren Urheber wollte die Behörde nicht machen. Trend Micro gab an, dass es sowohl vor als auch nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts am 13. Oktober Angriffe gegeben habe. Es habe sich um eine „koordinierte Attacke“ gehandelt. Hinter der seit dem Jahr 2007 aktiven Gruppe steckten „russische Spione“.

Dem Bericht der niederländischen Ermittler zufolge wurde das MH17-Unglück vom 17. Juli 2014 durch eine Buk-Raketen russischer Bauart verursacht, die aus dem Kampfgebiet im Osten der Ukraine abgefeuert wurde. Die Experten vermieden allerdings eine Festlegung, ob die Rakete von prorussischen Rebellen oder ukrainischen Soldaten abgefeuert wurde.

Bei dem Absturz der malaysischen Maschine auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur waren alle 298 Passagiere und Besetzungsmitglieder ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Niederländer. Westliche Länder wie die USA werfen Russland vor, den Rebellen in der Ostukraine die Rakete zumindest geliefert zu haben. Moskau weist jede Verantwortung von sich.