Zürcher Börse schließt klar im Plus
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat den Freitagshandel klar fester beendet. Nach einem bereits guten Start baute der S...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat den Freitagshandel klar fester beendet. Nach einem bereits guten Start baute der SMI am Nachmittag seine Gewinne noch deutlich aus und schloss damit auch auf die Woche gesehen höher. Für frischen Schub hatte am frühen Nachmittag eine überraschende Zinssenkung der chinesischen Notenbank gesorgt, welche damit auf die anhaltenden Konjunktursorgen reagierte. An den Börsen weltweit sorgte dieser Schritt für neuen Optimismus.
Die grundsätzlich positive Stimmung hatte davor bereits die EZB ausgelöst, welche weitere geldpolitische Lockerungen in Aussicht gestellt hatte. So hatten die Kurse schon am Donnerstag klar zugelegt und dabei die von Montag bis Mittwoch eingefahrenen Verluste mehr als aufgeholt. EZB-Präsident Draghi sei in seinen Erläuterungen deutlicher gewesen als von Marktteilnehmern erwartet, hieß es dazu. Optimisten sehen dies bereits als Startschuss für eine Jahresendrally, weniger euphorische Kommentatoren sehen zumindest das Schlimmste überstanden.
Der Swiss Market Index (SMI) schob sich um 1,38 Prozent auf 8.910,52 Punkte nach oben. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 2,2 Prozent. Der in der Gewichtung limitierte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,84 Prozent auf 1.335,60 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,37 Prozent auf 9.108,52 Punkte. Von den 30 Standardwerten schlossen einzig Syngenta - knapp - im Minus.
Hauptthema an dem sonst nachrichtenarmen Tag waren Schindler, welche im Anschluss an die Quartalszahlen um 3,2 Prozent anzogen. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hatte mit den vorgelegten Resultaten die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt und auch im Vergleich mit der Konkurrenz solide abgeschnitten. Leise Zweifel wurden allenfalls am Ausblick geäußert. Das Hauptthema in den Kommentaren war China, dessen konjunkturelle Abschwächung sich im Bestellungseingang sichtbar gemacht hatte. Dank besserer Angebote und der kleineren Marktposition habe Schindler die Konkurrenten im dritten Quartal aber erneut übertrumpft, hieß es.
Schindler erhielten wie andere konjunktursensitive und stark in Asien engagierte Unternehmen wie ABB (+3,1 Prozent) und LafargeHolcim (+2,5 Prozent) von der Zinssenkung in China zusätzliche Unterstützung. Schindler bildete zusammen mit ABB das Topduo unter den Standardwerten. Letztere hatten nach einer flachen Entwicklung am Mittwoch im Anschluss an die Quartalszahlen nun innerhalb zwei Tagen um rund 5 Prozent zugelegt.
Sehr gut unterwegs waren auch die Banken, von denen UBS (+2,8 Prozent) und Credit Suisse (+2,5 Prozent) noch etwas stärker anzogen als Julius Bär (+2,0 Prozent). Die Aktien der Credit Suisse holten damit einen Teil der Verluste seit Wochenbeginn auf. Am Dienstag hatte die Großbank neben schwachen Quartalszahlen auch Kapitalmaßnahmen sowie einen tiefgreifenden Umbau bekanntgegeben.
Weit oben waren zudem Aryzta (+2,7 Prozent) zu finden, welche bereits am Donnerstag von den überraschend guten Quartalszahlen des wichtigen Kunden McDonald‘s gestützt worden waren.
Auch Novartis (+1,1 Prozent) verzeichneten Gewinne, landeten damit aber wie Roche (+1,4 Prozent) und Nestlé (+0,9 Prozent) im breiten Mittelfeld. Die wieder risikofreudigere Grundstimmung der Investoren half den defensiven Schwergewichten wie üblich nicht. Zwei positive Empfehlung zu zwei Medikamenten vom vorberatenden Ausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde fielen bei Novartis auch nicht ins Gewicht.
Galenica (+1,5 Prozent) wurden von einer sogenannten Black-Label-Warnung für das Medikament Patiromer, das die Pharmagruppe außerhalb der USA und Japan vertreiben will, nur vorübergehend belastet.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA575 2015-10-23/20:03