Syrien-Konferenz - Kurz: Iran muss an den Verhandlungstisch
Wien (APA) - Für Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) ist es entscheidend, dass bei den nächsten Gesprächen zur Syrienkrise „auch der Iran“ am...
Wien (APA) - Für Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) ist es entscheidend, dass bei den nächsten Gesprächen zur Syrienkrise „auch der Iran“ am Verhandlungstisch sitzt. Denn „nur wenn alle Player“ an einem Strang ziehen, „dann wird es auch möglich sein, eine friedliche Lösung zustande zu bringen“, sagte Kurz am Freitagabend nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Wien.
Die beiden Erzfeinde der Region, das mehrheitlich sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran weigerten sich stets über Syrien direkte Gespräche zu führen. Wenn „Russland und die USA sich näher kommen, dann wird es auch möglich sein, die Regionalmächte auf eine Linie zu einigen“, hofft Kurz noch auf Verhandlungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran vor Ende des Jahres. Denn eigentlich sei es schon „5 nach 12“. Bei der Syrien-Konferenz in Wien waren Lawrow, der US-Außenminister John Kerry und die Chefdiplomaten der Türkei und Saudi-Arabien, Feridun Sinirlioglu und Adel al-Jubeir, zusammengekommen.
Angesprochen, ob der syrische Machthaber Bashar al-Assad an den Verhandlungstisch müsste, antwortete Kurz, dass Assad nach wie vor Gebiete in Syrien und die Armee kontrolliere. Aber er „kann nicht Teil einer Lösung für Syrien“ sein, betonte Kurz weiter. Aktuell sieht Kurz aber die „Hauptaufgabe“ eine Zusammenarbeit der Amerikaner und der Russen. Diese müssten abklären,“wer als Terrorist in Syrien zu werten ist und gegen wen gekämpft wird und gegen wen nicht“.
Erfreut zeigte sich der Außenminister, dass Wien als Tagungsort der Syrien-Konferenz ausgewählt wurde. Für künftige Verhandlungen - Kerry hatte den 30. Oktober als nächsten Gesprächstermin bekannt gegeben - stehe man bereit. „Wir können ein Angebot machen, und das haben wir getan“, so Kurz.
Nachdem dem Treffen mit Lawrow kam Kurz auch zu einem Vier-Augen-Gespräch mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini über die Flüchtlingskrise zusammen. Dieser habe er die „dramatische Situation in Österreich geschildert und welche Vorschläge derzeit von anderen Staaten gemacht werden und welche Ultimaten gestellt werden“, sagte Kurz mit Hinblick auf die Ankündigung Sloweniens, ohne entsprechende Lösung beim EU-Westbalkangipfel am Sonntag auf eigene Faust einen Zaun zu Kroatien bauen zu wollen.