3:1-Sieg: Ein kollektiver Kraftakt der Haie wie aus dem Lehrbuch
Die Haie wissen, wie man seine Wunden leckt: Der überraschende 3:1-Sieg über Znojmo war die beste Therapie für Körper und Geist.
Von Alex Gruber
Innsbruck – „Wir müssen gesund bleiben“, hatte HCI-Coach Christer Olsson vor der neuen Saison gesprochen. Ein Wunsch, der unerhört blieb und sich längst verflüchtigt hat. Komplett waren die Haie seit Wochen nicht, am Freitag fielen neben dem Langzeitverletzten Flo Pedevilla auch Andreas Valdix (Oberkörperverletzung) und Benni Schennach (Grippe) aus. Kapitän Patti Mössmer (Ellbogen), Tyler Scofield (Schulter) und Dave Liffiton (Kopf) bissen angeschlagen die Zähne zusammen. Sie machten also genau das, was Olsson vor der Partie gegen Znojmo und nach der 1:5-Niederlage gegen Bozen mit einer Schelkte gefordert hat – sich jenseits der Schmerzgrenze mit Haut und Haaren zu wehren.
Das gelang den Haien im ersten Drittel sehr gut, nur ein Torerfolg in einem der drei Powerplays fehlte. Bei den Topchancen der Gäste war Goalie Andy Chiodo auf dem Posten, ein Treffer (Tyler Scofield/17.) wurde den Innsbruckern nicht zugesprochen. Die Leidenschaft war aber in jedem Augenblick spürbar.
Ein tschechischer Wechselfehler bescherte den Hausherren zu Beginn des Mitteldrittels das nächste Überzahlspiel, eine Doppelchance (Scofield, Schuller/24.), wieder nichts. Der agile Scofield fand bei seinem Comeback einen weiteren Hochkaräter vor, scheiterte aber an Znojmo-Goalie Patrik Nechvatal (28.). Verteidiger Nick Ross blieb es vorbehalten für die verdiente Führung (32.) zu sorgen. Allen Versuchen der Gäste hielt Chiodo über 40 Minuten stand. Und wer hätte bitte vor diesem Match auf eine 1:0-Führung nach 40 Minuten gesetzt?
Scofield (46.) und Hörtnagl (47.) hatten das 2:0 am Schläger, Nechvatal genauso auf Toplevel wie sein Gegenüber Chiodo, der sich dann doch beim 1:1 (Stach
49.) beugen musste. Die Haie steckten das weg, Frischmann, Schaus und Hahn hatten die neuerliche Führung auf der Schaufel. Es war schon fast zum Verzweifeln. In 5:3-Überlegenheit netzte John Lammers nach überlegter Vorlage von Tyler Spuregon dann endlich zum 2:1 (56.) ein, nur eine Minute später schnürte der HCI-Angreifer den entscheidenden Doppelpack.
Der 3:1-Erfolg war der fünfte Sieg im siebenten Saisonheimspiel, ein kollektiver Kraftakt wie aus dem (Trainer-)Lehrbuch.