Tennis: Großer Entertainer Monfils brachte Stadthalle zum Brodeln

Wien (APA) - Gael Monfils hat am Freitagabend mit einer großartigen Performance sowohl als Tennis-Spieler als auch als Entertainer die Wiene...

Wien (APA) - Gael Monfils hat am Freitagabend mit einer großartigen Performance sowohl als Tennis-Spieler als auch als Entertainer die Wiener Stadthalle zum Brodeln gebracht. Vor der Rekordkulisse von 9.100 Zuschauern rang der als Nummer 6 gesetzte Franzose den Tschechen Lukas Rosol in 1:53 Stunden 6:7(3),6:3,6:3 nieder. Er trifft nun im Halbfinal-Schlager am Samstag auf den topgesetzten David Ferrer (ESP).

Eine ausverkaufte Stadthalle ohne österreichischem Spieler, in der die Zuschauer ohne Animation von selbst die Welle durch die Arena kreisen lassen. Ein Schauspiel mit Seltenheitswert. Die Fans waren begeistert von einem hochklassigen Viertelfinale beim Erste Bank Open, das letztlich auch den Publikumsliebling Monfils feiern konnte.

Die unorthodoxe Spielart samt Einlagen wie dem Vortäuschen mit dem Racket Gitarre zu spielen und immer wieder ein Lachen auf seinen Lippen machten den Franzosen mit karibischen Wurzeln zum Liebling der Zuschauer. Zwischenrufe wie „Je t‘aime“ und unzählige „Allez“-Rufe zur Anfeuerung bestätigten das.

„Ich liebe es, da draußen Spaß zu haben. Es war vielleicht manchmal ein bisschen zu viel, aber ich muss die richtige Balance halten. Spaß hilft mir einfach“, meinte Monfils. Und je mehr vom Publikum kommt, umso lieber ist es dem 29-Jährigen. „Deswegen liebe ich es auch, Davis Cup zu spielen“, meinte Monfils lachend.

Er spielt am Samstag im Halbfinale gegen den topgesetzten David Ferrer, ein echter Schlager. „Es wird sehr schwer, aber ich werde alles geben. Wenn ich gut spiele, wird das ein langes Match“, prophezeite Monfils. Und Monfils möchte dieses Turnier unbedingt für einen Mann gewinnen. „Ich war hier zum letzten Mal mit meinem Physiotherapeuten, Philippe Manicom“, erzählt Monfils. Sein Trainer und enger Freund war im Juli 2011 an Krebs gestorben. Die Erinnerung an ihn verbindet Monfils mit Wien. „Ich will dieses Turnier für ihn gewinnen.“

Monfils, dessen Mutter aus Martinique und dessen Vater aus Guadeloupe stammt, sieht sehr wohl seinen karibischen Background als Ursache für seine Extrovertierheit. „Klar, ich wurde so aufgezogen. Mein Vater lebt dort und ich fahre auch oft hin. Ich bin ein ‚carribbean guy‘“, sagte Monfils.