IS - US-Verteidigungsminister erwartet weitere Bodeneinsätze im Irak

Washington (APA/AFP) - Nach der Beteiligung von US-Soldaten an einem Einsatz gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Irak hat ...

Washington (APA/AFP) - Nach der Beteiligung von US-Soldaten an einem Einsatz gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Irak hat US-Verteidigungsminister Ashton Carter die Erwartung geäußert, dass es weitere derartige Bodeneinsätze geben wird. „Ich erwarte, dass wir mehr von dieser Art von Einsätzen machen“, sagte Carter am Freitag.

Am Donnerstag hatten sich US-Spezialkräften an einem Einsatz von kurdischen Peschmerga-Milizen gegen ein IS-Gefängnis beteiligt, aus dem rund 70 Gefangene befreit wurden. Bei dem Einsatz wurde ein US-Soldat getötet.

Wenn sich die Chance für Aktionen biete, um die Kampagne gegen die Jihadisten voranzubringen, würden die US-Streitkräfte diese nutzen, sagte Carter. Der US-Verteidigungsminister betonte aber, dies bedeute nicht, dass die US-Truppen einen neuen Kampfeinsatz im Irak beginnen würden. Derzeit sind 3.500 US-Soldaten im Irak zur Ausbildung und Beratung der irakischen Armee und der kurdischen Milizen im Einsatz. Nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama sollen sie sich am Boden nicht direkt an den Kämpfen gegen den IS, der weite Teile des Landes unter Kontrolle hat, beteiligen.

Der Präsident hat versprochen, dass nach dem Abzug der letzten US-Kampftruppen Ende 2011 kein neuer Kampfeinsatz im Irak begonnen werde. Laut Carter hatten die US-Spezialkräfte die Peschmerga bei dem Einsatz am Donnerstag eigentlich nur mit Hubschraubern unterstützen sollen, sich dann aber gezwungen gesehen, direkt in die Kämpfe einzugreifen. Der Einsatz erlaubte, 70 Gefangene zu befreien, und wichtige Erkenntnisse über die IS-Miliz zu sammeln. Es war das erste Mal seit dem Abzug 2011, dass ein US-Soldat bei Kämpfen im Irak getötet wurde.