Flüchtlinge - Juncker appelliert an Solidarität der EU-Länder

Berlin/Brüssel (APA/AFP) - Vor dem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise in Brüssel hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an die Solid...

Berlin/Brüssel (APA/AFP) - Vor dem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise in Brüssel hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an die Solidarität der EU-Länder appelliert. Die Staats- und Regierungschefs von elf Staaten, die besonders stark von den Flüchtlingsströmen über die Balkanroute betroffen seien, würden bei dem Gipfel am Sonntag „über kurzfristige Maßnahmen entscheiden“, sagte Juncker

„Wir brauchen mehr Zusammenarbeit und eine engere Absprache zwischen den Ländern in der Region, um der Situation der letzten Tage Herr zu werden“, sagte er den Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben).

Es habe ihm „nicht gefallen, dass einige Europäer so lange gebraucht haben, sich daran zu erinnern, dass Grenzen, Zäune und Mauern noch nie Probleme gelöst haben“, kritisierte Juncker, der seit Wochen auf eine humane Politik und ein gemeinsames Vorgehen dringt. „Jetzt habe ich aber den Eindruck, dass alle einsehen: Diese Aufgabe ist so groß, dass wir sie nur europäisch lösen können.“ An dem Gipfel in Brüssel nehmen neben den EU-Ländern Deutschland, Österreich, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Bulgarien, Rumänien und Griechenland auch Serbien und Mazedonien teil.

Juncker rief zugleich zu einer verstärkten Kooperation mit der Türkei auf. „Mit der Türkei müssen wir sprechen und zusammenarbeiten, wenn wir die Flüchtlingskrise lösen wollen. Wir können diese Aufgabe nicht allein im Kreise der 28 EU-Mitgliedstaaten lösen“, sagte der Kommissionspräsident. Juncker sagte, mit dem zum Gipfel vorgelegten europäischen Aktionsplan könne die Situation der Flüchtlinge in der Region verbessert und die Türkei entlastet werden. „Gleichzeitig können wir auch besser steuern, wie viele Flüchtlinge in die EU kommen“, sagte der EU-Kommissionspräsident.