Libyen - Mindestens fünf Tote bei Protesten gegen Einheitsregierung
Die Proteste fanden in Benghazi, im Osten des Landes statt. Mindestens 30 Menschen wurden verletzt, als eine Granate während der Demo einschlug.
Benghazi – In Libyen sind bei einer Demonstration gegen die von der UNO vorgeschlagene Einheitsregierung mindestens fünf Menschen getötet worden. 30 weitere wurden nach Angaben von zwei Krankenhäusern verletzt, als die Protestkundgebung in Benghazi im Osten des Landes am Freitag mit Granaten angegriffen wurde.
Wer die Demonstranten angegriffen hat, war zunächst unklar. An der Protestkundgebung hatten sich mehrere hundert Demonstranten beteiligt.
Nach mühsamen Verhandlungen hatte der UNO-Vermittler Bernardino Leon vor gut zwei Wochen einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit vorsieht. Die beiden verfeindeten Parlamente im Land lehnten den Vorschlag jedoch ab.
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrschen in Libyen Chaos und Gewalt. Die Städte werden von rivalisierenden Milizen kontrolliert, während zwei Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen. Die international anerkannten Volksvertreter haben ihren Sitz in Tobruk im Osten Libyens, die islamistische Gegenregierung und deren Parlament tagen in der Hauptstadt Tripolis. (APA/AFP)