17 Gepäckabfertiger in Frankreich wegen Diebstahls verurteilt
Das Gericht in Bobigny verurteilte die Angestellten der Firma Europe Handling Roissy zu Bewährungsstrafen von zwei bis 15 Monaten und zu Geldstrafen von 400 bis 4000 Euro.
Paris – Weil sie jahrelang aus dem Gepäck von Fluggästen am Pariser Flughafen Charles de Gaulle stahlen, sind am Freitag 17 Gepäckabfertiger zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden. Das Gericht in Bobigny verurteilte die Angestellten der Firma Europe Handling Roissy zu Bewährungsstrafen von zwei bis 15 Monaten und zu Geldstrafen von 400 bis 4000 Euro.
Zudem wurde ihnen die erneute Arbeit als Gepäckabfertiger untersagt. Das Gericht blieb damit unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die bis zu einem Jahr Gefängnis verlangt hatte. Eine Anwältin begrüßte das Urteil und sagte, die Richter hätten als mildernde Umstände akzeptiert, dass die Männer unbescholtene Familienväter ohne Vorstrafen gewesen seien.
In dem Prozess, in dem die geschädigte Fluggesellschaft Air France als Nebenkläger auftrat, hatten die zwischen 25 und 46 Jahre alten Beschuldigten zugegeben, zwischen 2008 und 2011 aus dem Gepäck von Air-France-Kunden Wertsachen gestohlen zu haben. Dabei soll ein Schaden von mindestens 176.000 Euro entstanden sein.
Zu den erbeuteten Gegenständen zählten Bargeld, Laptops, Parfums, Luxusuhren und Markenkleidung. Die Beschuldigten sprachen von einem „gut laufenden System“, das in der Firma seit langem bekannt gewesen und mit eigenen „Anführern“ straff organisiert gewesen sei. Neue Mitarbeiter seien von den älteren gezwungen worden, sich an der Praxis zu beteiligen. Zunächst hätten sie nur Schmiere gestanden, während die anderen das Gepäck durchwühlten, später dann aber selbst gestohlen, hieß es. (APA/AFP)