„Denkwürdiger Tag“: Spatenstich für neue Umfahrung in Scharnitz
Ab 2018 soll nur noch ein Viertel des heutigen Verkehrs durch das Ortszentrum von Scharnitz rollen.
Scharnitz – Mit 34 Millionen Euro ist die geplante Umfahrung in Scharnitz das derzeit größte Straßenbauprojekt des Landes Tirol. Am Samstag eröffnete Straßenbaureferent LHStv. Josef Geisler beim Spatenstich die Baustelle.
„Wenn die Umfahrung Scharnitz fertig ist, wird nur noch ein Viertel des heutigen Verkehrs durchs Ortszentrum rollen. Dieses Projekt bringt eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität sowie gewaltige Chancen für die dörfliche und touristische Entwicklung von Scharnitz“, erklärte Geisler bei der feierlichen Eröffnung.
Auch Bürgermeisterin Isabella Blaha sprach von einem „denkwürdigen Tag“ für den Ort. „Scharnitz hat zum ersten Mal die Chance, sich zu entwickeln. Wir werden seitens der Gemeinde in Zusammenarbeit mit den Betrieben und dem Tourismusverband alles für die Attraktivierung von Scharnitz tun.“
An Spitzentagen fahren 18.000 Autos durch den Ort, im Durchschnitt sind es 7000 Pkw pro Tag.
Tunnel und Sportplatzquerung
Bevor der Bau startet, müssen noch einige Vorarbeiten geleistet werden. In erster Linie werden jetzt Steinschlagschutzzäune in Angriff genommen, die die Sicherheit der Bauarbeiten gewährleisten sollen.
Die Umfahrung Scharnitz soll knapp zwei Kilometer lang werden, rund die Hälfte davon verläuft übertunnelt. „Entlang der Freistrecke errichten wir bei den kritischen Abschnitten in der Nähe der Wohngebiete Lärmschutzdämme und -wände. Am Nordende der Umfahrung entsteht mit der neuen Isarbrücke ein markantes Bauwerk“, informiert Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant.
Mit dem Spatenstich geht ein Projekt an den Start, das das Land bereits seit Jahren beschäftigt. Schon 2010 wurde intensiv über eine Umfahrung diskutiert, damals wurden drei mögliche Varianten ausgearbeitet. Letztlich haben sich die Verantwortlichen für die Variante mit dem Tunnel und einer Sportplatzquerung entschieden, weil die Trasse auch den größten Abstand zum Wohngebiet aufwies.
Die künftige Umfahrung beginnt im Süden der Ortseinfahrt auf der Seefelder Straße (B 177), schwenkt dann nach links, überquert den Gießenbach mit einer Brücke und führt am nordöstlichen Ende des Sportplatzes in den 960 Meter langen Tunnel Porta Claudia, der unmittelbar nördlich der Porta Claudia Straße endet. Nach rund 100 Metern Freistrecke überquert die Umfahrungsstraße die Isar mit einer neuen Brücke und mündet kurz vor der Staatsgrenze wieder auf die bestehende B 177. (TT.com)