Familiensynode: Einstimmigkeit über Schlussbericht erreicht

Vatikanstadt (APA) - Die Bischöfe, die sich an der seit drei Wochen laufenden Familiensynode beteiligen, haben sich über einen Schlussberich...

Vatikanstadt (APA) - Die Bischöfe, die sich an der seit drei Wochen laufenden Familiensynode beteiligen, haben sich über einen Schlussbericht geeinigt, über den am Samstagnachmittag abgestimmt wird. Der Schlussbericht mit 94 Punkten soll am Samstagabend veröffentlicht werden, berichtete der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi.

Die zehnköpfige Kommission habe 248 Beobachtungen eingeflochten, die aus der Synode-Debatte hervorgegangen sei. Der Leiter der Kommission, der ungarische Kardinal Peter Erdö, zeigte sich über die Einstimmigkeit zufrieden, die beim Schlussbericht erreicht worden sei.

„Die Methodologie ist bestimmt eine große Errungenschaft dieser Synode. Dass wir uns alle während der Synode sehr gut gefühlt haben, ist der Methode zu verdanken. Jeder Teilnehmer konnte sich in Ruhe und ausreichend ausdrücken. In der 50-jährigen Geschichte der Synode ist dies ein großes Resultat“, sagte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn bei einer Pressekonferenz am Samstag im Vatikan

Die Botschaft, die aus dieser Synode hervorgehe, sei das Thema der Synode selbst und zwar die zentrale Rolle Familie. „Die Tatsache, dass die katholische Kirche zwei Jahre lang das Thema Familie in all seinen Facetten besprochen hat, ist vielsagend für unsere Zeit und das ist auch der Kern der Botschaft dieser Synode: Ein großes Ja zur Familie“, meinte Schönborn. „Die Familie ist nicht überwunden, sie ist kein Auslaufmodell. Sie ist die fundamentalste Realität der menschlichen Gesellschaft. Es gibt in schwierigeren Zeiten kein sichereres Netz als die Familie, auch die verwundete Familie, auch die sogenannte Patchwork-Familie. Die Familie ist das sicherste Netz“, meinte Schönborn.

Das Thema der Homosexualität sei bei der Synode angesprochen worden. Wie könne man mit einem homosexuellen Angehörigen im Rahmen einer Familie umgehen, sei eine Frage, die die Synode-Teilnehmer beschäftigt habe. Man müsse berücksichtigen, dass in vielen Regionen der Welt der Umgang mit diesem Thema schwierig sei. Auch die Frage der wiederverheirateten Geschiedenen sei natürlich ein Thema der Synode gewesen. Im Umgang mit dieser Problematik müsse jeder Fall einzeln geprüft werden. „Es gibt keine Situation, die entweder schwarz oder weiß ist, man muss jeden Fall einzeln überprüfen. Die Situationen und die Bedürfnisse sind unterschiedlich“, meinte Schönbotn.

Ausgehend vom Vorbereitungsdokument „Instrumentum Laboris“ hatten die Bischöfe in den vergangenen Wochen in 13 nach Sprachen geordneten Kleingruppen rund um das Thema Ehe und Familie diskutiert und Änderungsvorschläge erarbeitet. Intensiv gerungen wurde vor allem über die Frage der Zulassung zivil wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion. Anders als ein Konzil hat die Synode in der katholischen Kirche nur beratende Funktion. Der Papst entscheidet, ob und wie er die Vorschläge des Abschlussdokuments in Kirchenrecht umsetzt. Unklar ist, ob und wann das Dokument veröffentlicht wird.