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Herren-RTL: Die großen zwei und lange nichts

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Nach der bitteren Pille für die ÖSV-Damen sollen es am Sonntag (9.30/12.45 Uhr/ORF eins) die Herren richten. Gemeint ist der Vorjahressieger: Marcel Hirscher.

Von Max Ischia

Sölden — Natürlich hat er es drauf, der Dopfer Fritz. So wie sein bayrischer Kumpel, der Neureuther Felix. Ganz zu schweigen vom Pinturault Alexis. Und wer weiß, was ein Thomas Fanara, Henrik Kristoffersen oder Victor Muffat Jeandet im Sommer so angestellt haben. Die Liste der potenziellen Sieganwärter ist gar nicht einmal so kurz — nicht aber für die Buchmacher. Für die Wettbüros ist der Fall klar. Und zwar ein „Fall für zwei“. Ein Fall für Vorjahressieger Marcel Hirscher und den dreifachen Sölden-Triumphator Ted Ligety (USA).

Auf bwin etwa wird der rotweißrote Titelverteidiger mit einer Quote von 1,85 gehandelt, gefolgt vom US-Riesentorlauf-Giganten (3,60) und Pinturault (7,00). Setzt man auf einen Sieger, der nicht aus diesem Trio kommt, kassiert man das 5,75-Fache des Einsatzes.

Hirscher sind derlei Spekulationen „völlig Banane“, wie er gerne sagt, wenn ihm etwas völlig wurscht ist. Das Annaberger Kraftbündel machte in den vergangenen Wochen auf Understatement, wohl wissend, dass es in der Vorbereitung einmal mehr alles aus sich herausgeholt hat. Und dabei auch ausgetretene Pfade verließ. So zeigte er im Sommer den Schneecamps in Übersee die kalte Schulter und hatte deshalb in den vergangenen Wochen zu tun, um noch genügend Trainingstore zu fressen. Geht es nach ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher, dann ist sein Paradeschützling bereit — für alles. „Nach oben sind keine Grenzen, aber das sind Kleinigkeiten.“

Großes erwartet man einmal mehr von Ligety. Dagegen will sich der Sonnyboy aus Park City, der im Sommer Langzeitfreundin Mia Pascoe ehelichte, gar nicht wehren. Nebst der kleinen (RTL-)Kugel visiert der 31-Jährige auch den Gesamtweltcup an. Dafür müsste er aber Hirscher hinter sich lassen — und am besten am Sonntag damit beginnen.