Ashura-Fest in Kerbala unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA224 vom 24.10.2015 ist im dritten Absatz, zw...

~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA224 vom 24.10.2015 ist im dritten Absatz, zweiter Satz zu streichen: „und sein Vater Ali“. Die AFP hat ihre Angaben richtiggestellt. --------------------------------------------------------------------- ~ Kerbala (APA/AFP) - In Massen sind schiitische Pilger am Samstag zum Ashura-Fest ins irakische Kerbala gepilgert. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen kamen die Gläubigen zum Gedenken an Imam Hussein, einen Enkel des Propheten Mohammed, in die heilige Stadt. Mehr als 20.000 Polizisten und Soldaten waren an der Pilgerroute von Bagdad nach Kerbala und in der Stadt selbst im Einsatz, wie ein Militärkommandeur sagte.

Das Ashura-Fest ist in jedem Jahr eine Bewährungsprobe für die irakische Regierung. Denn in der Vergangenheit gab es immer wieder Anschläge auf schiitische Pilger in Kerbala. Seit die radikalsunnitischen Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) weite Teile des Iraks kontrolliert, ist die Gefahr zusätzlich gestiegen. Die Dschihadisten attackieren regelmäßig Angehörige der schiitischen Mehrheit, die sie als Ketzer betrachten.

Kerbala liegt rund 80 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bagdad. Während des Ashura-Fests gedenken die Schiiten der Schlacht von Kerbala, bei der Hussein im Jahr 680 im Kampf gegen den Kalifen Yasid getötet wurden. Hussein ist ebenso wie sein Halbbruder Abbas in Kerbala begraben. Das Ashura-Fest wird von Millionen Schiiten in aller Welt gefeiert. Es ist der Höhepunkt des Trauermonats Muharram. Während der Feierlichkeiten fügen sich manche Pilger mit Geißeln, Messern und Schwertern tiefe Wunden zu.

Bei einem Anschlag auf die schiitische Minderheit in Bangladesch während des Ashura-Fests starb ein 14-jähriger Bub, rund 80 weitere Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei wurden am Samstagmorgen drei Sprengsätze auf eine Versammlung von Schiiten in der Altstadt von Dhaka geworfen. Demnach hatten sich rund 20.000 Schiiten zu einer Prozession vor der wichtigsten schiitischen Stätte des Landes versammelt.

Es war der erste derartige Anschlag auf Schiiten in Bangladesch. Das Land war bisher von dem Konflikt zwischen den Konfessionen, der in Pakistan und anderen muslimischen Ländern seit Jahren wütet, verschont geblieben. In Pakistan gab es in den vergangenen Tagen bereits mehrere Anschläge auf Muharram-Feiern. Bei einem Anschlag auf eine schiitische Prozession in der südpakistanischen Stadt Jacobabad starben am Freitag 24 Menschen.