Nach OÖ-Wahl - 70 Prozent für Überraschungskandidat als Bürgermeister

Linz/Perg/Molln (APA) - Franz Hochstöger wurde am Sonntag mit rund 70 Prozent zum neuen Bürgermeister von St. Georgen am Walde (Bezirk Perg)...

Linz/Perg/Molln (APA) - Franz Hochstöger wurde am Sonntag mit rund 70 Prozent zum neuen Bürgermeister von St. Georgen am Walde (Bezirk Perg) bestimmt. Völlig überraschend hatte es der unabhängige Kandidat am 27. September in die Stichwahl geschafft. SPÖ-Bürgermeister Leopold Buchberger verzichtetet daraufhin auf ein Antreten, so wurde nur über Hochstöger abgestimmt.

Es war schon eine kleine Sensation, was dem 55-Jährigen bei der am selben Tag stattgefundenen Gemeinderatswahl geglückt war. Seine Ein-Mann-Liste Franz Hochstöger erreichte auf Anhieb sechs Sitze im Gemeinderat. Fünf davon müssen in dem 25-köpfigen Gremium aber künftig leer bleiben, da es ja keine weiteren Kandidaten auf der Liste gibt. Nachdem im Gemeinderat jedoch nach wie vor mehr als die Hälfte der Sitze vergeben ist, ist die Beschlussfähigkeit weiter gegeben und es kann gearbeitet werden, so die Auskunft von der Landeswahlbehörde.

Nach Auszählung der Wahlkarten für das Bürgermeisteramt folgte am 27. September die nächste Überraschung. Hochstöger hatte sogar das amtierende Ortsoberhaupt, wenn auch nur knapp mit 35,1 zu 31,6 Prozent, auf dein zweiten Platz verwiesen. Zum Stechen kam es allerdings nicht, da Buchberger sein Kandidatur zurückzog. Einen Monat nach dem ersten Durchgang konnten die 1.620 Wahlberechtigten in St. Georgen am Walde am Sonntag nur für oder gegen den Vermessungsingenieur votieren. Er erhielt rund 1.000 Ja und 200 Nein-Stimmen, so die erste Meldung aus der Gemeinde an die Landewahlbehörde.

Damit haben aber noch immer nicht alle 442 oberösterreichischen Gemeinden ein neues Ortsoberhaut. In der 3.500-Einwohner-Gemeinde Molln (Bezirk Kirchdorf/Krems) muss die Bürgermeisterwahl neu ausgetragen werden, da sie wegen eines Eingabefehlers für ungültig erklärt wurde. Der in der Stichwahl am 11. Oktober als neuer Ortschef hervorgegangene ÖVP-Kandidat war demnach nur Drittplatzierter und wäre somit gar nicht ins Stechen gekommen. Er erklärte jetzt, dass er auf das Amt verzichten werde.

Fix ist, dass in der nächsten Legislaturperiode in Oberösterreich 330 schwarze, 92 rote, zwölf blaue und sieben parteilose Bürgermeister regieren. Wann in Molln die Entscheidung fällt, ist noch offen.