Commerzbank hält Aufwärtstrend - Erste Dividende in Blessings Amszeit
Frankfurt (APA/dpa) - Commerzbank-Chef Martin Blessing hält sein Institut in der Erfolgsspur und will sich mit der ersten Dividende seiner A...
Frankfurt (APA/dpa) - Commerzbank-Chef Martin Blessing hält sein Institut in der Erfolgsspur und will sich mit der ersten Dividende seiner Amtszeit verabschieden. Im dritten Quartal 2015 steigerte das zweitgrößte deutsche Geldhaus den operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 429 Mio. Euro, wie der Dax-Konzern am Montag in Frankfurt mitteilte.
Dabei profitierte das Institut erneut von kräftigen Zuwächsen im Privatkundengeschäft. Zudem musste die Bank dank der robusten Konjunktur weniger Geld für faule Kredite zurücklegen.
Unter dem Strich gab es allerdings einen Dämpfer. Der Überschuss sackte um 8 Prozent auf 207 Mio. Euro ab. Grund dafür war vor allem eine deutlich höhere Steuerquote. Nach neun Monaten hat die Commerzbank unter dem Strich 853 Mio. Euro verdient, um gut 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit sieht sich der Konzern weiter auf Kurs zur ersten Dividendenzahlung seit 2008. „Aus heutiger Sicht plant der Vorstand, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie vorzuschlagen“, ließ Blessing mitteilen. Es wäre die erste Ausschüttung, seit er im Mai 2008 an die Konzernspitze kam.
Der 52-Jährige sieht den richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied gekommen und will seinen im Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Kurz nach seinem Amtsantritt im Mai 2008 hatte die Commerzbank mitten in der Finanzkrise die Dresdner Bank übernommen und musste in der Folge selbst mit mehr als 18 Mrd. Euro Steuergeldern vom Staat gerettet werden. Inzwischen sei die Bank wieder erfolgreich auf Kurs, bilanzierte Blessing.
Insbesondere Investitionen ins Privatkundengeschäft zahlen sich aus. So gewann die Bank seit Beginn ihrer Offensive Ende 2012 gut 750.000 zusätzliche Kunden. Allein im dritten Quartal verdoppelte sich der Gewinn der Sparte binnen Jahresfrist fast auf nun 230 Mio. Euro. Darin ist auch eine Sonderdividende aus dem Gemeinschaftsunternehmen Euro Kartensysteme enthalten.
Die konzerneigene Bad Bank, in der Problemanlagen gebündelt sind, erwirtschaftete erstmals seit ihrer Einrichtung vor mehr als vier Jahren einen Quartalsgewinn. Dagegen musste die Bank im wichtigen Geschäft mit Mittelstandskunden Federn lassen. Neben dem hohen Wettbewerbsdruck schlug auch sich die Insolvenz des Gebäudeausrüsters Imtech negativ zu Buche, an dem die Bank mit 11,8 Prozent beteilig ist. Darauf wurden nun Abschreibungen von 41 Mio. Euro fällig.
Für die letzten Wochen des Jahres bleibt die Bank optimistisch. Im Kerngeschäft sollen Erträge und Marktanteile weiter wachsen.
~ ISIN DE000CBK1001 WEB https://www.commerzbank.de/ ~ APA076 2015-11-02/09:16