Standort Tirol

Hat die Landwirtschaft im Pitztal eine Zukunft?

Mit der Zukunft der Landwirtschaft im Pitztal beschäftigte sich ein Workshop, den Gottfried Tappeiner und Nicole Krismer-Stern (Bild im Artikel) leiteten.
© Daum

Bürgermeister, Landwirte und interessierte Pitztaler analysierten in einem Workshop mit einem Profi die Chancen der Bauern im Tale.

Von Agnes Dorn

Wenns –„Regionalentwicklung sollte im Idealfall dann beginnen, wenn es der Region noch gut geht. Dann können Fehlentscheidungen noch ausgebügelt werden und verschiedene Möglichkeiten auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden“, erklärt Gottfried Tappeiner von der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Uni Innsbruck. Der Professor, der den kürzlich stattgefundenen Zukunftsworkshop zum Thema Landwirtschaft in Wenns moderierte, bezeichnet die Bedingungen für die Regionalentwicklung im Pitztal als ideal: Die Nettoabwanderung sei nicht so hoch und es gebe zudem auch Zuwanderung.

In Kooperation der Gemeinden des Tales, dem Naturpark Kaunergrat, der Landwirtschaftskammer Tirol und der Universität Innsbruck wurde nun ein Projekt unter der Leitung des Regionalmanagements Imst ins Leben gerufen, das gemeinsam mit der Bevölkerung die Potenziale und Schwachstellen des Pitztals finden und analysieren soll. Die notwendigen Schritte für den Erhalt der Zukunftschancen für die Landwirte im Tal sollten anschließend definiert werden. Zu unterschiedlichen Aufgaben wurden zu diesem Zwecke Gruppen gebildet, die Lösungsansätze formulierten. „Welche Anreize gibt es für Kinder, den elterlichen Hof im Pitztal zu übernehmen?“ und „Wie könnte bäuerliche Arbeit organisiert werden, um der Familie mehr Freiheit zu gewähren?“ waren zusammengefasst zwei der sechs Fragestellungen. Die Bodenständigkeit, die gelebte Nachbarschaft, das Dorfleben und die intakte Natur fanden sich dabei in den Diskussionen als große Pluspunkte für die Region. Die Schaffung von Ausbildungsmöglichkeiten in Nischenbereichen, ähnlich wie in Elbigenalp, organisierte Mitarbeit am Hof durch Praktikanten, Nachbarn oder hauptberufliche Betriebshelfer sowie die Möglichkeit des Zuverdienstes am Hof durch Tätigkeiten wie jener der Tagesmutter waren Vorschläge zur Verbesserung der Attraktivität der Landwirtschaft im Pitztal. „Nun muss im nächsten Schritt analysiert werden, welche Punkte es wert sind, weiter verfolgt zu werden“, erklärte Tappeiner die weiteren Schritte, die nun in Folge vom Regionalmanagement getätigt werden.

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