Speicherteich ist startklar für die Schneeproduktion
Wieder gut gefüllt zeigt sich der Wasserspeicher am Zettersfeld nach der Mängelbehebung. Rund 150 Schneeerzeuger befinden sich in Warteposition.
Von Claudia Funder
Lienz –Seine Löcher sind geflickt, nun befindet er sich in den Startlöchern für die baldige Erzeugung von Kanonenschnee: der Speicherteich am Zettersfeld.
Wie die TT berichtete, war der im Sommer 2013 um vier Millionen Euro für die Beschneiung des Lienzer Skigebietes künstlich aus dem Boden gestampfte Wasserspeicher nicht ganz dicht. Die automatische Überwachung hatte Alarm geschlagen.
Um den Ursachen buchstäblich auf den Grund gehen zu können, wurde der Teich im Frühjahr komplett entleert. Was folgte, glich einer Geduldsprobe. Denn die Suche nach Lecks mittels Gaseinblasung setzte voraus, dass die Folie gänzlich trocken war. Der Zeitfaktor wurde in diesem Fall zur besonderen Herausforderung.
Nach langwieriger, weil akribischer Mängelsuche wurde man ab Mitte Mai fündig, stieß auf mehrere Lecks im Teich und einen Riss im Entnahmebauwerk. Die Drainagen wiesen Defekte auf. Verhältnismäßig rasch wurden in der Folge die Schäden behoben, undichte Stellen mittels Spezialmethode verschweißt.
Nach abschließenden Tests galt es, die Funktionalität des Speicherteichs mit der Befüllung ehestmöglich wiederherzustellen. Dann, zu Sommerbeginn, konnte endlich die Füllleitung geöffnet werden und es hieß „Wasser marsch!“.
Bis dato seien mehr als 105.000 Kubikmeter Wasser in den künstlich angelegten Speicher gesprudelt, erklärt der Geschäftsführer der Lienzer Bergbahnen Klaus Hofstätter im Gespräch mit der TT. Die angepeilte Füllmenge von insgesamt 130.000 Kubikmetern will man bis Mitte Dezember schaffen. Wann genau das Ziel tatsächlich erreicht wird, hänge auch von den Niederschlägen ab.
Die Winterfunktionalität ist längst gegeben, der Speicherteich startklar. Rund 150 Schneeerzeuger am Zettersfeld – ein Drittel Propellermaschinen und zwei Drittel Lanzen – sind in Position gebracht und mittlerweile „scharf“, wie es Klaus Hofstätter ausdrückt. Mit Blick auf den Wetterbericht wird es in den nächsten Tagen wohl kaum so weit sein, aber sobald die Temperaturen fallen, soll mit der Beschneiung gestartet werden.
Über die Kosten – es handelt sich nicht um einen Gewährleistungs-, sondern einen Mängelbehebungsfall – hüllt sich Hofstätter noch in Schweigen. Auf die Frage, wer sie tragen wird, erklärt er: „Ich bin zuversichtlich, dass sie von den Baufirmen gedeckt werden.“ Diskussionen dazu seien noch im Laufen.
Am Samstag, 5. Dezember, öffnet das Skigebiet Zettersfeld für pistenhungrige Wintersportler. Sollte es schon vorher genug üppiges Weiß von oben geben, könnte der Startschuss auch geringfügig früher fallen.